Waldbrand bedroht Küstenstädte in Chile
Santiago de Chile (dpa) - Bei einem großflächigen Waldbrand rund um die chilenischen Küstenorte Valparaíso und Viña del Mar sind bislang ein Mensch ums Leben gekommen und 32 verletzt worden.
Eine 66-jährige Frau erlitt - offenbar während der Evakuierungsaktion - einen tödlichen Herzinfarkt. Bei den meisten Verletzten handelt es sich nach Angaben der Zivilschutzbehörden um Feuerwehrleute. Der Brand war am Sonntagmorgen noch nicht unter Kontrolle.
Das Feuer brach am Freitag aus ungeklärten Gründen auf einer Müllhalde in La Pólvora nahe Valparaíso aus. In den Hügeln um die Stadt brannten etwa 560 Hektar Busch- und Waldlandschaft. Wohngebiete erreichten die Flammen zunächst nicht. Hunderte Feuerwehrmänner, Soldaten und Freiwillige versuchten am Wochenende, eine Ausbreitung der Feuer zu verhindern. Zur Bekämpfung des Brandes waren zehn Hubschrauber und sieben Flugzeuge im Einsatz.
In der Nacht zum Samstag wurden 7000 Menschen in Sicherheit gebracht. Die meisten konnten später in ihre Wohnungen zurückkehren. Wie der stellvertretende Innenminister Mahmud Aleuy erklärte, wurde zunächst nur ein Haus von dem Feuer beschädigt. Der Notstand für beide Städte galt trotzdem weiter. Die Stadt erstreckt sich über viele Hügel und hat zum Teil sehr enge Straßen, weshalb Feuer in der Vergangenheit schwer wüten konnten.
Im April 2014 starben bei einem ähnlichen Großfeuer in Valparaíso 15 Menschen, 3000 Gebäude wurden zerstört. Es war die schlimmste Brandkatastrophe in der Geschichte Chiles. Valparaíso (dt.: Tal des Paradieses) liegt 120 Kilometer westlich von Santiago de Chile und gilt als kulturelle Hauptstadt des Landes. Der historische Stadtkern gehört zum Unesco-Weltkulturerbe.