Waldbrand löst Panik auf Mallorca aus

Madrid (dpa) - Ein großer Waldbrand hat auf Mallorca Hunderte Menschen in Panik versetzt und mehr als tausend Hektar Kiefernwald vernichtet. Das Feuer wütete in der Nähe der Gemeinde Andratx im Westen der spanischen Ferieninsel.

Es war rund 24 Stunden nach Ausbruch weiterhin außer Kontrolle, berichteten spanische Medien unter Berufung auf die Behörden. Am Freitag waren amtlichen Angaben zufolge 24 Häuser und ein ökologisches Ferienlager evakuiert worden. Verletzte oder beschädigte Häuser wurden zunächst nicht gemeldet.

Bei Jahresrekord-Temperaturen von knapp 40 Grad im Schatten bekämpften insgesamt 240 Angehörige der Feuerwehr, des Zivilschutzes und der Militärischen Nothilfeeinheit UME am Samstag die Flammen. Eingesetzt würden dabei unter anderem acht Flugzeuge und sieben Hubschrauber, teilte die Regionalregierung der Balearen in Palma mit. Der schwarzgraue Rauch war kilometerweit zu sehen.

Nach Angaben der Onlineausgabe der „Mallorca Zeitung“ war unter den Menschen, die von den Rettungsdiensten in Sicherheit gebracht werden mussten, auch ein älteres deutsches Paar, dessen Anwesen im Gebiet von Sa Coma Freda von den Flammen eingeschlossen war.

Starker Wind behinderte nach Angaben der Behörden die Löscharbeiten und begünstigte zudem die Ausweitung der Flammen. Eine von zwei Landstraßen, die am Freitag gesperrt worden waren, sei inzwischen für den Verkehr aber wieder freigegeben worden, hieß es weiter. „Das Feuer sieht wirklich nicht gut aus“, sagte der Präsident der Regionalregierung, José Ramón Bauzá, bei einem Ortstermin. Man stehe in ständigem Kontakt mit den Ministerien für Inneres und Umwelt, falls weitere Unterstützung nötig werden sollte, fügte er an.

Das Feuer war Freitagmittag in der Gegend von Sa Coma Calenta ausgebrochen. Ein Mann sei unter dem Vorwurf der Fahrlässigkeit festgenommen und nach stundenlanger Vernehmung wieder vorläufig auf freien Fuß gesetzt worden, so die Behörden. Er soll Pflanzenreste verbrannt und möglicherweise so das Feuer verursacht haben.