„Was habt ihr nur immer mit eurem Wetter?“

Kim Basinger ist gerade 60 geworden. Das Alter mache ihr nichts aus, sagt sie. Sie genieße das Leben — und eine deutsche Stadt.

Foto: Peter Foley

New York. Kim Basinger, 1953 in Athens, Georgia, geboren, hat es vom Model bis zum Oscar geschafft. In den letzten Jahren waren die Hauptrollen zwar rar. Im Gespräch erzählt die Hollywood-Schauspielerin mit deutschen Wurzeln, was für sie der wichtigste Job war — und was sie an Deutschland liebt.

Frau Basinger, Glückwunsch nachträglich, Sie wurden gerade 60. Wie fühlen Sie sich?

Kim Basinger: Ach, auch nicht anders als vorher. Und zwar gut! Ich liebe das Leben und ich habe so viel erleben dürfen. Mir tut so leid, dass ich schon so viele Menschen gehen sehen musste. Aber das lässt mich mein Leben nur umso bewusster leben. Ich genieße wirklich jeden Tag und ich bin dankbar für jede Minute.

Früher haben Sie die Femme fatale gespielt, in ihrem neuen Film sogar eine Großmutter. Ist das eine neue Ära für Sie?

Basinger: Vielleicht, aber dafür sind wir ja Schauspieler. Und mir hat die Rolle großen Spaß gemacht, gerade weil es eine neue Erfahrung war. Vor allem, weil ich einen so tollen Mitspieler hatte. Nicht Sylvester Stallone oder Robert De Niro, die natürlich auch. Aber ich meine den kleinen Camden Gray, im Film mein Enkel. Das hat Riesenspaß gemacht, mit ihm zu spielen.

Sie selbst haben in den letzten Jahren einige sehr interessante Rollen gehabt. Aber wo sind die Hauptrollen?

Basinger: Oh, es gab schon ein paar. Da kommt meine Tochter ins Spiel. Meine Hauptrolle war vor allem die einer Mutter, das war mir wichtiger als alles andere. Jetzt ist sie erwachsen, da könnte ich wieder mehr Hauptrollen übernehmen. Aber mir ist das gar nicht so wichtig. Ich bin eine Ensemble-Spielerin. Ich finde das Interagieren mit anderen viel wichtiger.

Ihr Nachname Basinger klingt sehr vertraut. Ist das nur die DNA oder haben Sie noch Verbindungen nach Deutschland?

Basinger: Familiär leider gar nicht. Aber es stimmt, meine Familie hat deutsche Wurzeln. Privat gibt es keine Kontakte. Aber beruflich. Ich habe gerade in Hamburg gedreht und ich fühle mich in der Stadt wahnsinnig wohl.

Aber das Hamburger Wetter im Herbst verglichen mit Ihrer Heimat Georgia . . .

Basinger: Was habt ihr Norddeutschen nur immer mit eurem Wetter? Es ist doch okay, wenn nicht immer die Sonne scheint. Und Hamburg ist eine so fantastische Stadt mit so viel Lebensgefühl, dass mir jeder Tag Spaß gemacht hat. Ich mag Deutschland wirklich sehr. Aber ich liebe Hamburg.