Wirbelsturm Dorian vor US-Küste Was ist ein Hurrikan der Kategorie fünf?

Washington · Hurrikan "Dorian" ist einer der schwersten Stürme in der Geschichte der Bahamas. Gleichzeitig ist er schon der fünfte Hurrikan der höchsten Kategorie fünf, der sich in den vergangenen vier Jahren über dem Atlantik gebildet hat.

Bahamas, Freeport: Palmen biegen sich im Wind bei der Ankunft des Hurrikans «Dorian». Der Wirbelsturm «Dorian» ist zu einem Hurrikan der gefährlichsten Kategorie hochgestuft worden und mit starken Windgeschwindigkeiten auf die Bahamas getroffen, eine Inselgruppe südöstlich des US-Bundesstaats Florida

Foto: dpa/Ramon Espinosa

Was ist ein Hurrikan der Kategorie fünf?

Die Saffir-Simpson-Skala teilt Hurrikans je nach ihrer Stärke in fünf Kategorien ein, aus denen sich ihre Gefährlichkeit ergibt. Kategorie fünf ist die höchste Stufe, sie gilt bei Windgeschwindigkeiten ab 252 Stundenkilometern. In der Regel werden Wirbelstürme dieser Stärke von schweren Sturmfluten begleitet, wenn sie an Land treffen. Als "Dorian" die Bahamas erreichte, betrug seine Windgeschwindigkeit fast 300 Stundenkilometer - nach Angaben den US-Hurrikan-Zentrums (NHS) ein Rekord für das Archipel.

Wie häufig gibt es Hurrikans der Stärke fünf und sind nur sie gefährlich?

Seit einiger Zeit nimmt die Zahl extrem starker Hurrikans zu. Seit 2016 erreichte jährlich mindestens ein Sturm über dem Atlantik die höchste Stufe - ein Serienrekord. Zuvor waren sie deutlich seltener.

Mit "Matthew" formierte sich 2016 erstmals seit neun Jahren wieder ein Hurrikan der Kategorie fünf über dem Atlantik. 2017 richtete "Irma" - ebenfalls ein Kategorie-Fünf-Sturm - in der Karibik und Florida schwere Schäden an. Im vergangenen Jahr erreichte Hurrikan "Florence" zwar nur noch die niedrigste Stufe eins, als er auf die US-Südostküste traf. Dennoch war er wegen seines sintflutartigen Regens extrem gefährlich.

Zur den verheerendsten Naturkatastrophen der USA zählt bis heute "Katrina": Mehr als 1800 Menschen kamen durch den Hurrikan ums Leben, als er Ende August 2005 auf die US-Golfküste traf. Die meisten Opfer hatte New Orleans zu beklagen, weil dort die Dämme brachen.

Verheerendes Jahr 2018

Das vergangene Jahr sorgte für eine Serie besonders gefährlicher Hurrikans, darunter "Florence" und "Michael": Dutzende Menschen starben, allein in North und South Carolina sowie in Florida beliefen sich die Schäden auf umgerechnet 29 Milliarden Euro. "Michael" gilt als der stärkste Sturm seit 1969, der auf das US-Festland traf.

Für dieses Jahr sagte die US-Wetterbehörde NOAA eine "fast normale" Hurrikan-Saison im Atlantik voraus. Dennoch rief sie die Bevölkerung auf, sich vorzubereiten: 80 Millionen Menschen leben in den USA in sogenannten Risiko-Zonen, auch wenn diese nicht immer direkt an den Küsten liegen - denn Überschwemmungen in Gefolge von Hurrikans gelten als größere Bedrohung als die starken Winde.

Steht noch Schlimmeres bevor?

Wissenschaftler warnen schon seit langem, dass die Tropenstürme durch die weltweite Klimaerwärmung noch zerstörerischer werden dürften. Einige sagen, dies sei jetzt schon der Fall. Ein Grund dafür sind die zunehmenden Temperaturen der Ozeane, die zur Entstehung schwerer Hurrikans beitragen. Aber auch der wachsende Meeresspiegel könnte dazu führen, dass Sturmfluten im Gefolge der Hurrikans immer häufiger die Küstenschutzanlagen überwinden dürften.

ans/jes

(AFP)