„We love Thessa“: Elf Festnahmen bei Facebook-Party

Hamburg (dpa) - Die Party war zwar abgesagt worden - und doch kamen zur Facebook-Geburtstagsfeier der Jugendlichen Thessa in Hamburg-Bramfeld etwa 1600 Leute. Elf von ihnen wurden in der Nacht wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung oder Widerstand gegen die Polizei vorübergehend festgenommen.

Ein Beamter erlitt eine Risswunde, er musste den Dienst abbrechen. Und Thessa selbst war gar nicht da, wie die Polizei mitteilte.

Das Mädchen hatte auf Facebook ihren 16. Geburtstag gepostet und zur Party eingeladen. Eigentlich hatte sie nur ihre engsten Freunde einladen wollen, aber vergessen, die Feier als privat zu markieren. Mehrere tausend „Partygäste“ kündigten in dem sozialen Netzwerk mit Millionen Nutzern ihr Kommen an. Aus Angst vor ungebetenen „Gästen“ engagierte die Familie des Mädchens einen privaten Sicherheitsdienst. Die Polizei stellte Absperrgitter auf. 100 Beamte waren im Einsatz, dazu die Hamburger Reiterstaffel.

Am Abend begann die Party zunächst friedlich, es wurde viel gelacht, getrunken, dazu ertönte immer wieder der Thessa-Song, der in Windeseile im Internet verbreitet wurde. „Thessa, oh, Thessa, wir kennen uns zwar nicht / Doch uns egal, wir feiern dich und saufen uns jetzt dicht“, lautet der Refrain des Songs von Max Gamper. Jugendliche hielten selbstgemalte Plakate und Transparente „We love Thessa“ in die Luft.

„Mit zunehmender Alkoholisierung“, so ein Polizeisprecher, kippte die Stimmung ins Aggressive. Mülltonnen wurden angezündet, eine Gartenlaube brannte nieder, Autos wurden demoliert. „Es flogen Steine, Flaschen und Feuerwerkskörper. Partygäste nahmen Vorgärten auseinander, Zäune wurden niedergetrampelt“, so der Polizeisprecher. Einige machten es sich auf Garagendächern gemütlich. Zur Abkühlung oder auch zum Urinieren nutzte mancher den nahen Bramfelder See.

Nach Mitternacht stimmten laut Polizei viele Besucher Geburtstagsständchen für Thessa an, die angeblich bei Oma und Opa Zuflucht gesucht hatte, wie Jakob, ein 17-jähriger Freund, „bild.de“ verriet. „Um 1.55 war dann der ganze Spuk vorbei“, so der Polizeisprecher.