Restaurant-Auszeichnung Michelin sagt Sterneverleihung wegen Coronavirus ab

Hamburg · Die Verleihung der Michelin-Sterne ist wohl der wichtigste Termin des Jahres für die Spitzengastronomie. Aber auch diese Veranstaltung muss nun wegen des neuartigen Coronavirus ausfallen.

Symbolbild

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Der Restaurantführer Guide Michelin hat die für Dienstag geplante Sterneverleihung in Hamburg wegen des neuartigen Coronavirus abgesagt. Als Grund nannte Michelin Europe North in einer Mitteilung die gesundheitlichen Risiken für die Teilnehmer. Die Auszeichnung der Restaurants werde in einer „digitalen Pressekommunikation“ erfolgen. Am Sonntag stand das genaue Konzept noch nicht fest. Es werde versucht, etwas zu finden, was der Wertschätzung gegenüber den Köchen entgegenkomme, sagte Michelin-Sprecher Florian Flaig.

Zu der in der Hamburger Handelskammer geplanten Veranstaltung waren rund 400 Besucher aus der Spitzengastronomie erwartet worden. Die Veranstaltung hätte neben der Verleihung der Michelin-Sterne unter anderem ein Walking Dinner und eine Aftershow-Party beinhaltet.

Weitere Details, etwa zu den künftigen Trägern der begehrten Sterne, waren nicht bekannt. Alle Informationen zur Präsentation des neuen Restaurantführers unterliegen stets der Geheimhaltung. Auch die Köche wissen nicht, ob und mit wie vielen Sternen sie ausgezeichnet werden.

Die Streichung der Michelin-Gala reiht sich ein in eine Reihe von Absagen von Messen und anderen Großveranstaltungen, die mit der Verbreitung des Coronavirus begründet wurden. So hatte es am Freitag die Internationale Tourismusbörse ITB in Berlin getroffen. Ursprünglich sollte die Messe mit rund 10 000 Ausstellern und bis zu 160 000 Besuchern am Mittwoch beginnen.

In Düsseldorf wird wegen des Coronavirus auch die Fachmesse „Pro Wein“ verschoben. Die Weinmesse, zu der 2019 mehr als 60 000 Fachbesucher aus mehr als 130 Ländern gekommen waren, sollte am 15. März beginnen. Zuvor hatte auch die Kölner Messegesellschaft angekündigt, die Fitnessmesse Fibo und die Kölner Eisenwarenmesse zu verschieben.

Unterdessen sind in der Schweiz und Frankreich strenge Regelungen getroffen worden. Die Schweiz untersagte Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen, Frankreich setzte diese Grenze bei 5000 Menschen an. In der Schweiz sind unter anderem der Genfer Autosalon, zu dem jedes Jahr mehr als 600 000 Besucher kommen, sowie die Basler Fasnacht betroffen.

(dpa)