Herrenloses Wallaby Weidezaun stoppt Känguru „Skippy“

Wochenlang sorgte ein frei umherlaufendes Känguru im Sauerland für Schlagzeilen. Erst ein Weidezaun in Nordhessen stoppte „Skippy“. Am Freitag wurde das exotische Tier bei Diemelsee eingefangen.

"Skippy" sorgte wochenlang für Schlagzeilen. Nun ist das Beuteltier bei Diemelsee eingefangen worden.

Foto: Wilhelm Figge

Diemelsee. Hoppla, da hüpft ein Känguru! Wochenlang sorgte ein Wallaby im Sauerland für Aufmerksamkeit und bewegte die Menschen. Immer wieder wurde das „Skippy“ genannte Beuteltier gesichtet, konnte allerdings nicht eingefangen werden. Erst ein Weidezaun in Nordhessen hielt das umherhüpfende exotische Tier auf. Nahe Diemelsee (Kreis Waldeck-Frankenberg) saß das Känguru auf einer umzäunten Wiese fest.

Bereits am Donnerstag entdeckte Ludwig Eierding beim Markieren von Wanderwegen das Beuteltier. „Das wollte mir keiner glauben“, sagte der 66-Jährige am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Am Freitag sei er mit einigen Kollegen erneut zu der mit einem Schafsdraht umzäunten Wiese gegangen. „Da war es immer noch da. Es machte aber keine großen Sprünge mehr, weil es vermutlich Durst hatte“, meinte Eierding.

Die alarmierte Polizei informierte dann ein Tierärztin, die „Skippy“ betäubte. Dann wurde das Wallaby ins sauerländische Medebach transportiert, wo eine Züchterfamilie schon fünf Kängurus hält. „Der Urlaub ist beendet. Aber das ist auch gut für alle Beteiligten, vor allem für das Tier“, sagte ein Polizeisprecher in Meschede am Montag.

„Skippy“ hatte die Beamten in den vergangenen Wochen viele Anrufe beschert. Immer wieder meldeten sich Anwohner, die das Tier gesichtet hatten. Doch gefangen wurde „Skippy“ nicht, es hüpfte immer weiter, hielt sich meist im Hochsauerland zwischen Brilon und Olsberg auf. Das Medieninteresse an dem exotischen Tier war nach Auskunft des Polizisten riesengroß. „Skippy hat das Sommerloch doch gut gefüllt.“

Auch Ludwig Eierding freut sich, dass das Känguru nun ein Zuhause hat. „Im Winter haben die ja hier keine Chance“, vermutet der Rentner. Für ihn war die Begegnung „ein tolles Erlebnis“. Er geht davon aus, dass das Känguru an Menschen gewöhnt ist. „Ich habe mich auf 50 Meter genähert und es nicht weggehüpft, sondern hat mich bestimmt eine halbe Stunde lang interessiert angeschaut“, sagte er.

Wie lange das Känguru frei umhergehüpft ist und woher es ursprünglich herkam, ist immer noch völlig unklar. Die Züchterfamilie aus Medebach, die „Skippy“ aufgenommen hat, vermisste keines ihrer Tiere.