NRW Weitere Waffenverbotszonen möglich

Mit einem strikten Verbot hat die Polizei in Dortmund durchgegriffen. Eine Maßnahme, die auch für andere Großstädte geprüft wird.

Foto: dpa

Düsseldorf. Eine Waffenverbotszone im Hauptbahnhof könnte auch in Düsseldorf, Köln oder Essen kommen. Das kündigte die Bundespolizei nach einer bisher in NRW einmaligen Aktion in Dortmund an. Dort hatten die Beamten am Wochenende am Hauptbahnhof eine strikte Verbotszone für Waffen aller Art eingerichtet — und mehrere gefährliche Gegenstände aus dem Verkehr gezogen. Bis Sonntagmorgen habe es knapp 400 Kontrollen gegeben, teilten die Beamten mit. Es wurden 27 Ermittlungsverfahren eingeleitet, fünf Messer, ein Teleskopschlagstock und ein Pfefferspray sichergestellt. Die Polizei erteilte in 126 Fällen Platzverweise und nahm 15 Personen in Gewahrsam. Mehrere Delikte wurden zur Anzeige gebracht, darunter zwei Körperverletzungen und 18 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Während der Überprüfung leisteten einige Personen Widerstand und griffen die Polizisten an - vier Strafverfahren waren die Folge.

Man wolle „die Zunahme der Gewaltkriminalität“ und vor allem auch das Mitführen von Waffen, insbesondere Messern, nicht tolerieren, betonte ein Polizeidirektor der Dortmunder Bundespolizei. Die Verbotszone war vorübergehend eingerichtet worden, nachdem Gewaltstraftaten 2017 um fast 19 Prozent zugenommen hatten. In diesem Jahr gab es am Hauptbahnhof schon mehr als 50 Zwischenfälle mit Waffen. Zielgruppe der ungewöhnlichen Verbotsmaßnahme seien aggressiv auftretende, oft auch alkoholisierte Personen. Das Verbot galt für Schuss- und Schreckschusswaffen, Messer aller Art sowie Hieb-, Stoß- und Stichwaffen. Dass vergleichsweise wenig Messer sichergestellt wurden, könne nach erster Einschätzung bedeuten, dass das Verbot Wirkung gezeigt habe und Waffen nicht mitgeführt wurden. Eine Bewertung der Polizei soll auch ergeben, ob ähnliche Verbotszonen in anderen Großstädten NRWs eingerichtete werden. dpa