Weltgrößte Christusstatue in Polen eingeweiht

Warschau (dpa) - Die weltweit größte Christusstatue ist im polnischen Swiebodzin (Schwiebus) eingeweiht worden. Das Denkmal sei ein „sichtbares Zeichen des Glaubens“, sagte Bischof von Zielona Gora und Gorzow, Stefan Regmunt, am Nachmittag während der Zeremonie mit mehr als 10 000 Teilnehmern.

An der Feldmesse nahm auch der Initiator des Bauwerkes, der emeritierte Gemeindepfarrer Sylwester Zawadzki teil. Vor dem Gottesdienst hatte er mit Einwohnern und Pilgern den Rosenkranz gebetet, bevor die Prozession zur Statue ging. Am Sonntag feierte die katholische Kirche den Christus als Weltherrscher.

Die Statue war vor zwei Wochen nach fünfjähriger Bauzeit fertiggestellt worden. Zusammen mit der vergoldeten Krone erreicht sie eine Höhe von 36 Metern. Die Figur steht auf einem 16 Meter hohen Hügel und wiegt 440 Tonnen.

Die westpolnische Kleinstadt hat damit die brasilianische Millionenmetropole Rio de Janeiro übertroffen. Die dort vor 80 Jahren errichtete Jesusfigur, „Cristo Redentor“, ist 30 Meter hoch und steht auf einem 8 Meter hohen Sockel.

Die Stadtbehörden rechnen nun mit wachsenden Pilgerzahlen und mit einem Aufschwung für den Ort. „Ich weiß, dass viele Touristen aus Deutschland eine Reise nach Swiebodzin planen“, sagte Bürgermeister Dariusz Bekisz der Zeitung „Metro“. Sein Vorbild sei Ägypten, wo tausende Laden- und Hotelbesitzer von Pyramiden lebten. Swiebodzin liegt rund 70 Kilometer von der Grenze zu Deutschland entfernt.

Über den ästhetischen Wert des Bauwerks brach inzwischen eine heftige Debatte in Polen aus. Das Denkmal sei so hässlich wie die meisten polnischen Papstfiguren, sagte der katholische Publizist Adam Szostkiewicz. Es sei ein Ausdruck des „kirchlichen Triumphalismus“. Die Christusstatue sei keine Kunstattraktion, sondern habe eine seelsorgerische Mission zu erfüllen, meinte dagegen Bischof Regmunt.