WestLB-Chef Dietrich Voigtländer: Der Abwickler
Dietrich Voigtländer ist der große Wurf nicht gelungen. Als der WestLB-Chef vor knapp drei Jahren antrat, ging die Landesbank auf Fusionskurs. Von Altlasten befreit sollte sie einen Partner finden. Doch es ist anders gekommen: Am Mittwoch legt der Bankchef (53) die Bilanz für das letzte volle Geschäftsjahr der WestLB vor.
Die Düsseldorfer Bank wird nach der Vereinbarung mit der EU zerschlagen. Nur ein Bruchteil der WestLB mit etwa 400 Mitarbeitern erhält bei deren Schwesterinstitut Helaba eine Perspektive.
Die WestLB wird ab 1. Juli keine Universalbank mehr sein. „Das ist der Ausstieg aus der WestLB-Geschichte. Die EU hat ihr Ziel erreicht“, sagte der Bankchef im Dezember. Der sonst eher glatte Manager war damals aufgewühlt, empfand es als ein Nach-treten, dass in der EU-Mitteilung nicht diplomatisch von einer Aufspaltung, sondern von Zerschlagung der Bank die Rede war. Der Wirtschaftsingenieur rückte im Mai 2009 an die Bankspitze.
Er kann wilde Geschichten erzählen, wie Fusionen eingefädelt werden — etwa auf Autobahnrastplätzen. Bei den Volks- und Raiffeisenbanken hat Voigtländer 17 Zusammenschlüsse hautnah erlebt. Bei der WestLB blieb ihm dies versagt. dpa