Wetter-Bombe fordert 16 Tote
Hurrikan wütet über weiten Teilen von Spanien und Frankreich. Millionen waren ohne Strom.
Madrid/Paris. Bis zu 20 Meter hohe Wellen, Windgeschwindigkeiten bis zu 200 Stundenkilometern, mindestens 16 Tote. Der Orkan "Klaus", der am Wochenende über Südeuropa hinwegfegte, wütete noch heftiger, als die Experten prognostiziert hatten. Er habe "Hurrikanstärke" gehabt, sagten spanische Wetterkundler entsetzt, die von einer "meteorologischen Bombe" sprachen. Es sei der stärkste Unwettersturm gewesen seit dem Orkan "Lothar" im Jahr 1999.
Am schlimmsten traf es den Norden Spaniens, wo mindestens zwölf Menschen starben. In Südfrankreich gab es vier Todesopfer. Dutzende Menschen wurden verletzt. Mehrere Millionen Menschen waren in Spanien und Frankreich vorübergehend ohne Strom, weil entwurzelte Bäume die Hochspannungsleitungen zerstört hatten. Auch der Telekommunikationsverkehr war gestört.
Der Sturmschaden in den beiden Ländern wird auf etliche hundert Millionen Euro geschätzt. Nahe der nordspanischen Metropole Barcelona brachte der Sturm in dem Ort Sant Boi eine Sporthalle zum Einsturz, in der gerade eine Baseball-Mannschaft trainierte: Allein hier starben vier Kinder zwischen neun und zwölf Jahren unter den Trümmern.
Vor der spanischen Atlantikküste kenterte ein portugiesischer Frachter, dabei starb ein Seemann. Die spanische wie die französische Regierung beorderte Soldaten in die betroffenen Regionen, um bei den Aufräumungsarbeiten zu helfen.
Auch in Deutschland war stürmisch. In Baden-Württemberg ist ein Mann von einem Scheunentor erschlagen worden. Wie die Polizei mitteilte, wollte der 70-Jährige sein Auto in der Scheune in Gerabronn unterstellen, als ein Scheunentorflügel durch den starken Wind aus der Verankerung gerissen wurde und den Mann unter sich begrub. Dieser erlag seinen Verletzungen.