Kalt, Ostern, kälter Wetterdienst warnt vor Frost
Berlin (dpa) - Die Osterspaziergänge sind vielerorts in Deutschland ins Wasser gefallen - kalter Wind und Regen machten die Eiersuche zu einer ungemütlichen Angelegenheit.
Im Nordosten fiel in der Nacht zum Sonntag sogar Schnee. Und es kommt noch kälter: Mancherorts könnte der Mittwoch der kälteste 19. April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden, sagte Meteorologe Christoph Hartmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Ostersonntag vorher. Winterjacken werden von Dienstag an noch einmal gebraucht.
Das Tief „Otto“ bescherte manchen Kindern im Nordosten Deutschlands schon am Ostersonntag eine Eiersuche zwischen Schneeflocken. Die Niederschläge, die das Tief „Peter“ im Gepäck hat, sollten am Ostermontag den nördlichen Mittelgebirgen oberhalb von 600 bis 800 Metern Schnee bringen. In den Alpen liegt die Schneefallgrenze laut DWD bei 1000 Metern. „Bis zum Wochenende erwarten wir aber wieder überall zweistellige Maxima, am Oberrhein darf man schon wieder mit 15 Grad kalkulieren“, sagte DWD-Experte Hartmann.
Im Spreewald und in Sachsen pflegten Pferdefreunde am Sonntag den Brauch des Osterreitens. Rund 20 Frauen und Männern stiegen nach einem Gottesdienst in Zerkwitz auf ihre Tiere und verteilten sogenannte Hoffnungssträuße aus Buchs. Schaulustige verfolgten den Reiterzug. Größer als im Spreewald waren katholische Prozessionen mit rund 1500 Osterreitern im sächsischen Städtedreieck Bautzen-Kamenz-Hoyerswerda in der Oberlausitz angekündigt.
Einen bunten Blumenstrauß bekam die englische Queen Elizabeth II. (90) von einem Mädchen überreicht, als sie mit ihrer Familie haben am Ostersonntag einen Gottesdienst in Windsor besuchte. Erstmals nahmen auch Enkel Prinz William (34) und seine Frau Kate (35) gemeinsam an dem Gottesdienst in der St. Georgs-Kirche teil. Ihre kleinen Kinder Prinz George und Prinzessin Charlotte waren nicht dabei. Die Kirche steht auf dem Gelände von Schloss Windsor westlich von London.
Aus Frankreich und Grönland kommen unterdessen die bestimmenden Wettereinflüsse der kommenden Tage: Die Hochdruckgebiete „Pia“ und „Querida“ vereinen sich zu einem ausgedehnten Hoch vom Ostatlantik bis Westrussland. „Dadurch dreht die Strömung auf Nordost und es wird für Mitte April lausig kalt“, erklärt Hartmann. Am Mittwoch werden nicht einmal entlang des sonnenverwöhnten Rheins zehn Grad erreicht.
Bis einschließlich Freitagmorgen muss mit Nachtfrost gerechnet werden. „Die kälteste Nacht wird voraussichtlich die zum Donnerstag sein, örtlich mit mäßigem Frost unter minus fünf Grad.“, sagt Hartmann. „Da fallen sicherlich einige Tagesrekorde.“ Er rät: „Alle Pflanzen, soweit möglich ins Haus und vor allem jungen Pflanzen im Freien einen Pyjama verpassen.“