WHO-Konferenz: Schweinegrippe bedroht auch Afrika

Johannesburg. Die afrikanischen Gesundheitsminister fürchten eine zunehmende Bedrohung der Bevölkerung des Kontinents durch die Schweinegrippe. "Sobald sie auf die Armenviertel übergreift, wird es extrem schwierig", erklärte am Mittwoch der südafrikanische Gesundheitsminister Aaron Motsoaledi auf einer Konferenz in Boksburg bei Johannesburg.

Auf dem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) organisierten Treffen wollen die afrikanischen Staaten einen gemeinsamen Notfallplan erarbeiten. Am Vortag war bekanntgeworden, dass der Kontinent bisher mit insgesamt rund 750 000 Dollar (530 000 Euro) für die Bekämpfung der Grippe finanziell unzureichend gerüstet ist.

Afrika hat im weltweiten Vergleich bisher nur sehr wenige Fälle von Schweinegrippe gemeldet. In Südafrika wurden seit Mitte Juni nach Regierungsangaben 1910 Verdachtsfälle bekannt. Der Kap-Staat hatte am Vortag bereits den dritten Todesfall durch das H1N1-Virus offiziell bestätigt - ein vierter wird zurzeit noch untersucht.

Südafrika ist Ausrichter der Fußball-Weltmeisterschaft im Juni/Juli 2010. Die WHO befindet sich vor diesem Hintergrund in Gesprächen mit der Regierung des Landes.