Widerwärtiges Töten
Ein Kommentar von Gerd Niewerth
Auf ein Verbot der kommerziellen Robbenjagd durch die kanadische Regierung hätte die Welt wohl bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag warten müssen.
Obwohl mehr als die Hälfte der eigenen Bevölkerung angewidert ist von diesem Gewerbe, hält die Regierung in Ottawa ihre schützende Hand über die Zunft der Robbenjäger. Bezeichnend ist die Reaktion auf den Vorstoß des Senators Mac Harb, der als erster kanadischer Politiker ein Gesetz zur Beendigung der Robbenjagd forderte. Während überall in der Welt der Mut des Senators gepriesen wurde, stellten sie ihn daheim als "Nestbeschmutzer" an den Pranger.
Nun schafft die EU mit dem EU-weiten Robbenhandelsverbot Tatsachen. Unermüdlich haben Tierschützer die Lügen der kanadischen Regierung etwa mit den Schockvideos entlarvt. Da das EU-Handelsverbot erst 2010 wirksam wird, kann der Verbraucher schon heute ein Zeichen setzen, etwa indem er die Finger von kanadischen Robbenfell-Mützen lässt.