Letzte Geheimnisse Wie Promis mit ihrem Privatleben umgehen
Berlin (dpa) - Das Promi-Paar Kostja Ullmann (32) und Janin Reinhardt (35) hat in diesem Jahr geheiratet. Soviel kann und darf an dieser Stelle berichtet werden, denn das haben der Schauspieler und seine Frau Ende Juli auf ihren Facebook-Seiten selbst verraten.
Wann und wo die beiden ihre Hochzeit feierten? „Kein Kommentar“, heißt es vom Management. Auf die Frage nach dem Hochzeitstanz antwortet die Moderatorin schmallippig: „Wie bitte? Was?“ Manch Prominenter gibt sich gern schweigsam, wenn es um sein Privatleben geht.
Der Sänger Andreas Bourani (33) lässt Medien und Fans ebenfalls außen vor, wenn es nicht um seinen Beruf geht. „Ich habe natürlich auch ein Privatleben. Ich werde verletzt und verletze vielleicht selbst, habe Höhen und Tiefen wie alle anderen auch. Es ist nur die Frage, ob man dann auch alles mit der Öffentlichkeit teilen muss“, sagt Bourani der Deutschen Presse-Agentur.
Der Coach der Castingshow „The Voice of Germany“ sagt, er habe kein Interesse daran, „irgendeinen Mist“ über sich zu lesen. „Wer ist die Freundin? Was hat die Freundin an? Jetzt ist er mit einer anderen Frau gesehen worden. Ich bin Musiker und mir ist klar, dass man dafür eine Öffentlichkeit braucht, um Leute als Person und als Künstler zu erreichen. Aber ich will mit diesen Storys nicht in den Medien auftauchen.“
Das hat auch einen juristischen Vorteil, denn in Deutschland gilt die sogenannte „Verzichtstheorie“, erklärt Medienanwalt Christian Schertz: „Der Prominente, der die Tür weit aufmacht für Homestorys oder seine Hochzeiten vermarktet, kann später im Falle eines Schicksalsschlages oder einer Trennung nicht verhindern, dass darüber berichtet wird.“
Das inzwischen getrennte Ehepaar Sarah und Pietro Lombardi („Deutschland sucht den Superstar“) ließ sich etwa für RTL-II-Dokus bei der Hochzeit, während der Schwangerschaft, beim Hausbau und der Trennung über die Schulter schauen. Kult-Blondine Daniela Katzenberger (30) heiratete im Sommer Lucas Cordalis live im Fernsehen. Das Privatleben als Vermarktungsstrategie.
„Die Prominenten, die allerdings konsequent ihre Privatsphäre schützen und sich insbesondere hierzu nicht äußern, können den vollständigen Schutz vor unerlaubter Berichterstattung über diesen Bereich für sich in Anspruch nehmen“, erläutert Schertz. Sie müssten es nicht dulden, dass über ihre privaten Wohn- und Lebensverhältnisse, etwaige Krankheiten, Trennungen oder Kinder berichtet wird.
Aus diesem Grund verrät auch der Erfurter Sänger Clueso (36) nichts über mögliche Partnerschaften oder sonstige private Details. „Das war eine bewusste Entscheidung, bevor ich überhaupt bekannt war, dass ich private Fragen nicht beantworte, um mein Privatleben zu schützen“, erzählt der Songwriter. „Um meine eigenen Geschichten zu schreiben, muss ich selber verstehen, was bei mir im Leben passiert und das nicht von anderen vorgekaut bekommen. Den Druck von außen kann ich nicht gebrauchen in meinem Privatleben.“
Das Interesse von Fans an privaten Einblicken kann er aber trotzdem nachvollziehen. „Wenn ich jemanden cool finde, Pharrell Williams zum Beispiel, dann will ich auch alles über den wissen. Aber wenn er nichts preisgibt, ist das sein gutes Recht.“