Wiener Opernball: Frust und eine fliegende Faust

Richard Lugner wird von seiner bezahlten Tischdame versetzt. Und ein Gast beleidigt Moderator Johannes B. Kerner.

Foto: dpa

Wien. Ein verärgerter Richard Lugner, eine lustlose Kim Kardashian, ein mit Faustschlag traktierter Gast: Der Wiener Opernball war zwar glanzvoll — doch in und vor manch teurer Loge lief das Spektakel ganz anders ab als erwartet.

„Ich werde sicher die Flugkosten, die noch offen sind, nicht zahlen“, schimpfte der 81-jährige Lugner auf seinen Stargast aus den USA. Kim Kardashian habe ihren Vertrag mit dem prominenten ehemaligen Bauunternehmer in mehrfacher Hinsicht nicht erfüllt. Keine zwei Stunden hielt es sie in seiner Loge, an einen gemeinsamen Tanz im von Lugner erhofften Blitzlichtgewitter war nicht zu denken, eine Autogrammstunde hatte sie abgebrochen, einen Fototermin abgesagt.

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Im ersten Moment war Lugner dann aber sogar froh über den frühzeitigen Aufbruch der 33-Jährigen — die zuvor schon mehrmals aus der Reihe getanzt war. Kardashian gilt als It-Girl — also als medienpräsente Frau mit dem „gewissen Etwas“.

Wenig Spaß hatte zeitweise auch Moderator Johannes B. Kerner (Foto). Ein Ballgast hatte ihn angepöbelt, als Kerner die Loge von Lugner verließ. „Wer hat Ihr Ticket bezahlt? Erklären Sie sich! Sie sind der neue Wulff!“, warf der Mann dem Moderator nach Medienberichten an den Kopf. Kerner versuchte, den Mann zu beruhigen, der warf aber ein Sektglas nach ihm. Daraufhin soll ein Begleiter Kerners den Mann mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Nun wird wegen Körperverletzung ermittelt.

Nicht nur Kardashian sorgte für Ärger bei Lugner, sein zweiter Stargast Ivian Sarcos, die „Miss World 2011“, hatte das Flugzeug verpasst und sagte ab. Dafür wurde ein Spaßvogel eingeladen.

Komiker und Moderator Oliver Pocher fand sich als Ersatz für die einst schönste Frau der Welt in Lugners Loge. „Ich bin erst vor drei Stunden angerufen worden. Dann hieß es, die Miss World ist nicht da, aber Du wärst optisch genau der passende Ersatz“, sagte Pocher. „Der war recht nett“, sagte Lugner über seinen Ersatzgast.