Winter-Einbruch: Andrang in den Werkstätten
Der ADAC warnt: "Ohne Winterreifen steigt dann das Unfallrisiko enorm an." Der Landesbetrieb Straßenbau bereitet sich auf den Schneefall vor.
Neuss. Der Chef vom Euromaster-Reifendienst in Neuss lächelt ein wenig spöttisch: "Natürlich ziehen wird die Winterreifen auf, aber frühestens in der nächsten Woche." Doch dann ist es zu spät. Mit dem Wintereinbruch soll es am Freitagnachmittag losgehen.
"Im Bergischen Land, Eifel, Siegerland und Sauerland wird es schneien", kündigte Meteorologe Josef Kantuzer vom Deutschen Wetterdienst am Mittwoch an. Im Flachland soll es zumindest Schneeregen geben. Dann kann es bei stürmischen Böen glatt werden. Samstag setzt sich der Wintereinbruch fort. "Auf dem Kahlen Asten können über das Wochenende bis zu 15 Zentimeter Schnee liegen bleiben", sagte Kantuzer. Die Nächte werden auch im Flachland frostig. Tagsüber sind dann bis zu drei Grad plus möglich. Zum Wochenbeginn soll es kalt bleiben. Die Niederschläge ebben aber ab.
Reifenhändler und Werkstätten fahren derzeit Überstunden, um nach den Ankündigungen der ersten Frostfronten mit der Arbeit nachzukommen. Jacqueline Grünwald vom ADAC Nordrhein gibt den wechselwilligen Autofahrern recht: "Ohne Winterreifen steigt dann das Unfallrisiko enorm an." Denn während das Gummi der Sommerreifen im Winter hart wird, bleiben Winterreifen weich und bieten so, nicht nur bei Schnee und Eis, genügend Haftung.
Grundsätzlich aber gilt: Wer sich für Kompletträder entschieden hat, kommt beim Wechsel günstiger weg. So kostet ein Räderwechsel ohne Auswuchten in Düsseldorf zwischen 12 und 30 Euro. Für die Ummontage der Reifen zahlen Kunden dagegen zwischen 32 und 80 Euro.
Auf den angekündigten Wintereinbruch am Wochenende ist der Landesbetrieb Straßenbau vorbereitet. Rund 120 000 Tonnen Salz und fast 700 Fahrzeuge stehen für den Einsatz bereit. "An den Fahrzeugen werden gerade noch Schneepflüge und Streuvorrichtungen angebracht", sagte Sprecher Bernd Löchter gestern.
Die Autobahnen werden 24 Stunden lang überwacht und insgesamt 2100 Straßenwärter stehen für den Schichtbetrieb im Winter bereit. Die beiden Winterdienstzentralen in Hamm und Krefeld seien bereits seit Mitte Oktober besetzt. "Seitdem ist der Landesbetrieb Straßenbau schon häufig im Einsatz gewesen, um bei Temperaturen um null Grad vorsichtshalber zu streuen", sagte Löchter. Er forderte die Autofahrer auf, nur mit Winterreifen zu fahren und bei Staus durch Schnee und Eis eine Gasse zu bilden, um die Räumarbeiten zu unterstützen.