Winterchaos: Österreichs Skiorte versinken im Schnee - Lawinengefahr auch in Bayern
Wien (dpa). Bergeweise Schnee, abgeschnittene Orte und hohe Lawinengefahr: Die chaotische Situation in den österreichischen Alpen hat sich am Montag zugespitzt. Das Bundesland Vorarlberg im Westen des Landes war von der Außenwelt abgeschnitten.
Wegen der enormen Schneemengen gab es weder auf der Straße noch per Bahn ein Durchkommen.
Auch in Salzburg und Tirol waren mehrere Orte und Gebiete nicht zu erreichen. Die Lawinengefahr stieg in hohen Lagen auf Stufe vier der fünfteiligen Skala. Für Montag wurden weitere Schneefälle erwartet, auch der Wind blieb teilweise stürmisch. Am Dienstag sollte sich nach Auskunft der Wetterdienste die Situation beruhigen.
Von einer „außergewöhnlichen Situation“ sprach nach Angaben der Nachrichtenagentur APA selbst der Bürgermeister von Lech am Arlberg. Dabei ist die Tiroler Gemeinde im Winter häufiger kurzfristig von der Umgebung abgeschnitten. Auch das Hintere Paznauntal und Seitentäler des Lechtales waren nicht erreichbar.
Im Skigebiet Axamer Litzum wurde am Montag die Suche nach einem 15-jährigen Skifahrer fortgesetzt, der seit Samstag in dem stark lawinengefährdeten Gebiet vermisst wird. Im Skigebiet Auffach nahe Kufstein wurde eine Urlauberin aus Polen auf der Skipiste von einem umstürzenden Baum getroffen und am Knie verletzt. Im Salzburger Pinzgau waren einige Straßen wegen umgestürzter Bäume blockiert.
In den bayerischen Alpen schneit es kaum noch, dennoch bleibt die Lawinengefahr zumindest oberhalb der Waldgrenze groß. „Achtung, umfangreiche Schneeverfrachtungen, ein einzelner Skifahrer kann Lawinen auslösen“, heißt es im Bericht des Lawinenwarndienstes vom Montag.
In steilem Gelände, in dem sich Schneeverwehungen ansammeln, seien Selbstauslösungen auch von größeren Lawinen möglich. Von Dienstag bis Donnerstag erwarten die Meteorologen oberhalb von 800 Metern viel Sonnenschein.
In den höheren Lagen der bayerischen Alpen fielen seit Sonntag bei stürmischem Wind bis zu 40 Zentimeter Schnee, auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze (2962 Meter), und im Berchtesgadener Land örtlich mehr als 50 Zentimeter. Bei steigenden Temperaturen nimmt die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen zu. Skitouren erforderten daher Vorsicht und gutes lawinenkundliches Beurteilungsvermögen, teilte die Behörde weiter mit. Große Lawinengefahr bedeutet die zweithöchste der fünf Warnstufen.
Am Montag gab es nur noch wenig Schnee. In den Hochlagen der Alpen wurden bis Dienstagmittag maximal zehn Zentimeter erwartet, wie Christian Freuer vom Deutschen Wetterdienst in München berichtete. Danach sorgt ein Hochdruckkeil bis zum Donnerstag für viel Sonne oberhalb 800 Metern.