Platz für Astro-Alex Alte ISS-Crew kehrt sicher zur Erde zurück
Scheskasgan (dpa) - Drei Tage vor dem Start des deutschen Astronauten Alexander Gerst ins All sind drei Raumfahrer sicher von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurückgekehrt.
In einer russischen Sojuskapsel landeten sie am Sonntag um 14.39 Uhr (MESZ) in der kasachischen Steppe nahe der Stadt Scheskasgan, wie die Raumfahrtbehörden Nasa und Roskosmos mitteilten.
Der Russe Anton Schkaplerow, der US-Amerikaner Scott Tingle und der Japaner Norishige Kanai hatten l68 Tage, also knapp ein halbes Jahr auf dem Außenposten der Menschheit verbracht. Aus dem All zurück brachten sie einen Fußball, der beim Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft am 14. Juni in Moskau zum Einsatz kommen soll.
Das Raumschiff Sojus MS-07 hatte um 11.16 Uhr von der ISS abgedockt, um in gut drei Stunden zur Erde zurückzufliegen. TV-Bilder der Nasa zeigten, wie die Kapsel an einem rot-weißen Fallschirm ruhig durch den Himmel über Kasachstan zur Erde schwebte. Nach dem Aufsetzen eilten Helfer mit Hubschraubern herbei, um den drei Raumfahrern aus der Sojus zu helfen.
Mit der Rückkehr zur Erde machten Schkaplerow und seine Kollegen auf der ISS Platz für Gerst und zwei Begleiter, die am 6. Juni vom Weltraumbahnhof Baikonur aus ins All starten. Für den 42-jährigen Geophysiker aus Künzelsau in Baden-Württemberg ist es der zweite Raumflug. Ihm wird als erstem Deutschem die Ehre zuteil, einige Wochen lang das Kommando auf der Raumstation zu führen. Mit ihm fliegen der Russe Sergej Prokopjew und die US-Amerikanerin Serena Aunon-Chancellor ins All.
Die ISS kreist in etwa 400 Kilometern Höhe alle 90 Minuten um die Erde. Sie hat üblicherweise sechs Besatzungsmitglieder. Bis zur Ankunft von Gersts Crew halten Nasa-Kommandant Drew Feustel, Ricky Arnold und Oleg Artjomow dort Wacht.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte Gerst am Wochenende in einem Videopodcast Glück gewünscht. „Wir wünschen Ihnen und Ihren Kollegen alles erdenklich Gute beim Start und dann beim Flug im Weltall, spannende Experimente, eine gute Zeit und dann auch wieder eine gute Rückkehr zu uns auf der Erde“, sagte sie. „Natürlich werden wir von hier - auch ich persönlich - alle Nachrichten von „Astro-Alex“ ganz aufmerksam verfolgen.“