Himmelskörper Asteroid rast 2032 wohl knapp an der Erde vorbei
München · Von „einer der höchsten Wahrscheinlichkeiten“ einer Kollision ist die Rede. Viel wahrscheinlicher ist aber, dass der Asteroid an der Erde vorbeizieht.
Ein Asteroid könnte der Erde in knapp acht Jahren sehr nahe kommen. „2024 YR4“ habe eine fast 99-prozentige Chance, die Erde am 22. Dezember 2032 sicher zu passieren, hieß es von der europäischen Raumfahrtbehörde Esa. Ein möglicher Einschlag könne aber noch nicht ganz ausgeschlossen werden.
Die berechnete Wahrscheinlichkeit dafür von aktuell etwa 1,2 Prozent sei „eine der höchsten Wahrscheinlichkeiten für einen Einschlag eines Gesteinsbrockens von bedeutender Größe, die es je gab“, schrieb David Rankin vom Teleskopsystem Catalina Sky Survey auf Bluesky mit Blick auf bisher erfasste Daten, die allerdings nur einen winzigen Zeitraum der Erdgeschichte umfassen.
Berechnete Wahrscheinlichkeit kann sich noch ändern
Von der Esa hieß es, dass die berechnete Einschlagswahrscheinlichkeit eines noch fernen Asteroiden nach weiteren Beobachtungen oft auf null sinke. Der Asteroid hat demnach einen Durchmesser von 40 bis 100 Metern und ist derzeit etwa 27 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Er wurde am 25. Dezember automatisch von einem Teleskop erfasst. Auf der sogenannten Turiner Skala wird er mit 3 eingestuft.
Das bedeutet, dass es sich um eine engere Annäherung eines Himmelskörpers an die Erde handelt, die die Aufmerksamkeit von Astronomen erfordert. Liegt die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags bei mindestens einem Prozent, schaltet sich das Internationale Asteroiden-Warnnetzwerk (IAWN) ein und sammelt Daten.
Einschlag hätte regional schwere Schäden zur Folge
Sollte „2024 YR4“ tatsächlich die Erde treffen, könnte er in der Atmosphäre explodieren und mit einer Druckwelle und Hitze Schäden anrichten, wie es hieß. Er könnte auch einen Krater mit einem Durchmesser von mehr als einem Kilometer verursachen. Ein Asteroid dieser Größe schlägt der Esa zufolge im Mittel alle paar Tausend Jahre auf der Erde ein.
„2024 YR4“ sei kein sogenannter Planetenkiller, der das Leben auf der Erde auslöschen könnte, wurde der Leiter der Asteroidenabwehr bei der Esa, Richard Moissl, unter anderem im „Münchner Merkur“ zitiert. „Es ist kein Grund zur Beunruhigung“, sagte der Wissenschaftler. „Wir gehen davon aus, dass es ein naher oder auch sehr erdnaher Vorbeiflug wird.“
In den nächsten Monaten wird sich der Asteroid nach Esa-Angaben auf seiner langgestreckten Umlaufbahn um die Sonne zunächst von der Erde entfernen und aus dem Blickfeld verschwinden. Zu beobachten sei er dann erst wieder im Jahr 2028.
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