Bonner Zoologe entdeckt in Afrika Echse mit „Biberschwanz“
Bonn (dpa) - Gemeinsam mit anderen Forschern hat ein Bonner Zoologe in Afrika eine neue Echsenart mit einem biberähnlichen Schwanz entdeckt.
Der bizarr aussehende und abgeplattete Schwanz sei wahrscheinlich eine Anpassung an die Lebensweise in selbst gegrabenen Gängen, die das Tier mit dem Schwanz verschließe.
Die neue Echse mit dem wissenschaftlichen Namen Xenagama wilmsi stammt aus der Familie der Agamen in Somalia. Biberschwanzagamen sind in den Wüstengebieten Nordsomalias und Äthiopiens verbreitet.
Der Reptilien-Spezialist Philipp Wagner vom Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn entdeckte die Echse gemeinsam mit Zoologen von der Villanova Universität in den USA und aus Tschechien. Xenagama wilmsi ist benannt nach Thomas Wilms, dem Kurator am Zoo Frankfurt, der sich seit langer Zeit der Erforschung der Artenvielfalt in Nordafrika und der arabischen Halbinsel widmet. Über ihren Fund berichten die Experten im „Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research“.
Nach Angaben von Wagner wurde schon 2011 eine neue Agamenart aus Äthiopien beschrieben. Zwei weitere Arten seien bereits bekannt. Das Horn von Afrika, zu dem Äthiopien und Somalia gehören, sei als Gebiet mit hoher Artenvielfalt bekannt. „Es zeigt sich immer wieder, dass auch heute noch größere Wirbeltierarten beschrieben werden können und die Biodiversität noch lange nicht umfassend erfasst ist“, erklärte der Leiter der Sektion Herpetologie am Museum Koenig, Dennis Rödder.