Erderwärmung treibt Lebewesen zu schneller Flucht
Washington (dpa) - Der Klimawandel beeinflusst das Verhalten von Tieren und Pflanzen weitaus stärker, als bislang angenommen. Das berichten Forscher aus Großbritannien und Taiwan im Fachmagazin „Science“.
Demnach sollen die verschiedenen Arten zwei- bis dreimal schneller in kühlere Regionen flüchten als Wissenschaftler bisher prognostiziert hatten.
Die Forscher um I-Ching Chen von der University of York haben dazu alle verfügbaren Studien ausgewertet, die sich mit der Verschiebung von Lebensraum befasst haben - meist wanderten die Arten in höhere Regionen und in Richtung Erdpole. Darunter waren unter anderem Vögel, Schmetterlinge, Grashüpfer, Käfer, Spinnen, Bergpflanzen und Algen.
Die Berechnungen zeigen, dass die Arten sich innerhalb eines Jahrzehnts durchschnittlich 16,6 Kilometer vom Äquator entfernen und sich ihr Lebensraum rund 11,1 Meter bergaufwärts verschiebt. Als erste Studie überhaupt belege die vorgestellte Arbeit, dass eindeutig die globale Erwärmung der vergangenen 40 Jahre für die Verschiebung des Lebensraumes der Arten verantwortlich ist, berichten die Forscher. Entscheidender Hinweis dafür sei die Tatsache, dass die größten Veränderungen bei Arten aus den am stärksten erwärmten Regionen auftraten.