Größe von Fuchsrevieren hängt vom Geruch ab
London (dpa) - Die Reviergröße hängt bei Stadtfüchsen von der Haltbarkeit ihrer Duftmarken ab. Das haben britische Forscher bei Stadtfüchsen in Bristol beobachtet.
Die Reviergröße folge zwei Faktoren, berichtet das Team um Luca Giuggioli im Fachjournal „Computational Biology“ der Public Library of Science (PLoS): zum einen davon, wie schnell das Tier die Reviergrenzen ablaufen kann, um neue Duftmarken zu setzen, zum anderen von der Haltbarkeit der Duftmarken.
Bislang sei man davon ausgegangen, Duftmarken seien eher eine langfristige Absicherung, erläuterten die Forscher von der Universität Bristol. Das sei aber offensichtlich nicht der Fall. So habe es während einer Fuchsseuche in 1990er Jahren in Bristol nur wenige Tage gedauert, bis das Revier eines gestorbenen Fuchses von einem Nachbarn übernommen worden sei.
Für die Studie wurden Daten über die Bewegungen von in der Stadt lebenden Füchsen über einen Zeitraum von 30 Jahren verglichen. Die Verteilung der Füchse über die Stadt sei das Ergebnis eines „komplexen Systems des Zusammenspiels auf individueller Ebene“, zeigte sich dabei. Giuggioli wies darauf hin, dass die Ergebnisse auch Licht auf die Vorgänge werfen könnten, mit denen Urmenschen in Jäger-und-Sammler-Gesellschaften ihre Territorien abgesteckt hätten.