Hochdotierter Körber-Preis an Mikroskopie-Pionier

Hamburg (dpa) - Für seine bahnbrechenden Entwicklungen in der Mikroskopie hat der Physiker Stefan Hell den mit 750 000 Euro dotierten Körber-Preis erhalten. Der Wissenschaftler wurde am Mittwoch in Hamburg für seine „STED-Mikroskopie“ geehrt, die erstmals Einblicke in lebende Zellen ermöglicht.

Die Hamburger Körber-Stiftung vergibt die Auszeichnung seit 1985 jedes Jahr für herausragende zukunftsträchtige Forschung. Der Göttinger Wissenschaftler Hell hat für seine Entwicklung bereits zahlreiche Preise bekommen, darunter den Zukunftspreis und den mit 2,5 Millionen Euro verbundenen Leibniz-Preis.

Mit Hilfe der Hellschen Technik ist die Schärfe des Mikroskops nicht mehr durch die Wellenlänge des Lichts begrenzt. Zuvor konnte man im Lichtmikroskop nur Objekte unterscheiden, die weiter als 200 millionstel Millimeter voneinander entfernt lagen. Hell beleuchtete die Zellbestandteile jedoch nicht alle gleichzeitig, sondern nacheinander. Hirnforscher haben mit dieser Technik schon die Bewegungen winziger Bestandteile von Nervenenden sichtbar gemacht.

„Darüber hinaus eröffnet die STED-Technik auch vielversprechende Perspektiven für die Weiterentwicklung optischer Speichermedien“, erklärte die Körber-Stiftung. Das Preisgeld erhält Hell für die Erforschung neuer Fluoreszenzfarbstoffe.