Ig-Nobelpreis: Scharfer Meerrettich bei Feueralarm
Cambridge (dpa) - Australische Käfermännchen fliegen auf bestimmte Bierflaschen, weil sie deren Vorwölbungen zum Sex reizen. Scharfen Meerrettich kann man auch zum Wecken bei Feueralarm nutzen.
Für diese und andere mehr oder weniger wichtigen Erkenntnisse wurden an der amerikanischen Harvard-Universität am Donnerstagabend zehn Ig-Nobelpreise verliehen. Die Preise, die es seit 21 Jahren gibt, sollen erst „zum Lachen, dann zum Denken anregen“. Ihre Verleihung wird alljährlich mit einer Party begangen, zu der nicht nur die meisten Geehrten anreisen, sondern auch immer wieder viele echte Nobelpreisträger.
In diesem Jahr wurde unter anderem der vergebliche Versuch ausgezeichnet, Schildkröten zum Gähnen zu bringen (Preis für Physiologie). Ferne ging es um die Fragen, warum Menschen seufzen (Psychologie), und warum Hammerwerfern nicht schwindlig wird (Physik).
Viele Forschungen haben aber auch sehr direkte Anwendungen, so etwa die Nutzung von scharfem Meerrettich (japanischem Wasabi) als Feueralarm (Preis für Chemie), den Einsatz eines Panzers zur Lösung des Parksünderproblems (Friedenspreis) oder die bisher glücklicherweise vergeblichen Versuche, korrekt das Ende der Welt zu berechnen.
Dieses Jahr stand die Veranstaltung unter dem Thema „Chemie“, und so gab es neben den üblichen 24-Sekunden-Vorträgen der Preisträger eine Mini-Oper, deren Rollen ausschließlich mit Fachleuten besetzt waren.