Komet „Tschurjumow“ erwacht auf dem Weg zur Sonne

Köln/Göttingen (dpa) - Die Kamera der Weltraumsonde „Rosetta“ hat die wachsende Staubhülle des Kometen „Tschurjumow-Gerassimenko“ erspäht. Der Komet sei zwar noch über 600 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, doch erwärme sich seine Oberfläche bereits.

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Das teilten das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) und Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) mit. Dadurch beginnen die flüchtigen Bestandteile des Kometen ins Weltall auszugasen. Sie reißen dabei Staubpartikel mit sich. Im November soll „Rosetta“ das kühlschrankgroße Landegerät „Philae“ auf dem Kometen absetzen.

„Rosetta“ ist zur Zeit rund zwei Millionen Kilometer vom Kometen entfernt. Auf den Bildern, die zwischen dem 24. März und dem 4. Mai entstanden, ist der Komet mit einer zunehmend größer werdenden Staubhülle, einer sogenannten Staubkoma zu erkennen. Anfang Mai reichte die Wolke bis in eine Entfernung von 1300 Kilometern, obwohl der Komet selbst nur einen Durchmesser von rund vier Kilometern hat.

Mit Hilfe der Aufnahmen konnten die Forscher berechnen, dass sich der Komet in 12,4 Stunden um die eigene Achse dreht und nicht wie bisher angenommen in 12,7 Stunden. Die Aufnahmen entstanden mit Hilfe der Kamera „Osiris“, die unter Leitung des Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen gebaut wurde.