Kosmonauten-Lehrer: One-Way-Flug zum Mars ist Schwachsinn
Moskau (dpa) - Russlands oberster Kosmonauten-Ausbilder Sergej Krikaljow hat einen möglichen Flug zum Mars ohne Wiederkehr als schwachsinnige Idee kritisiert. Wenn jemand dies ernsthaft erwäge, sollte er sich in einer psychiatrischen Klinik behandeln lassen.
Das sagte der Chef des Juri-Gagarin-Trainingszentrums der Agentur Interfax zufolge. „Allein schon vom Gesichtspunkt der Sicherheit her wird kein Experte einen solchen Flug je erlauben“, sagte Krikaljow.
Ähnlich reagierte Russlands dienstältester Kosmonaut Pawel Winogradow. „Raumfahrt sollte nützlich sein, aber in sein eigenes Ende zu fliegen scheint mir sinnlos“, sagte der 60-Jährige. Eine Reise zum Roten Planeten und zurück gilt wegen der Flugzeit von insgesamt etwa 500 Tagen und der Protonenstrahlung der Sonne als extrem riskant. Experten schätzen, dass eine solche Mission frühestens 2025 als internationales Projekt starten könnte.
Nach Angaben des privaten Projekts „Mars One“ hatten sich weltweit mehr als 200 000 Menschen für einen Flug zum Mars ohne Rückkehr interessiert, um den Planeten als erste zu besiedeln. Die Registrierung sei nun abgeschlossen, das Auswahlverfahren werde zwei Jahre dauern. Abgesehen von technischen Schwierigkeiten steht die Finanzierung noch nicht.