Klimaerwärmung wurde Mammuts zum Verhängnis
London (dpa) - Steigende Temperaturen zum Ende der Eiszeiten haben sich erheblich auf die Populationen der Wollmammuts ausgewirkt - bis die Elefanten-Vorfahren schließlich ausstarben.
Mit Hilfe von Gen-Studien konnten schwedische und englische Forscher jetzt belegen, dass sich der Bestand in wärmeren Perioden verringerte und aufsplittete. Dies sei nicht überraschend für ein Tier, das gut an Kälte angepasst ist, erklärte Eleftheria Palkopoulou vom Schwedischen Naturkundemuseum in Stockholm. Die Ergebnisse ihrer Arbeit sind im Fachmagazin „Proceedings of the Royal Society B“ erschienen.
Die Wissenschaftler wiesen nach, dass sich die Wollmammut-Population (Mammuthus primigenius) bereits in einer warmen Periode vor etwa 120 000 Jahren aufteilte. Es habe sich ein eigener europäischer Zweig gebildet, der dann jedoch vor etwa 33 000 Jahren vom sibirischen Typ verdrängt wurde und verschwand. In der zweiten Hälfte der jüngsten Eiszeit seien also nicht nur Populationen ausgestorben - andere Mammutbestände seien expandiert. Zum Ende dieser Kälteperiode sank die Zahl der Tiere dann jedoch dramatisch.
Es sei naheliegend, dass mit einer länger andauernden Wärmeperiode das Mammut anfälliger geworden sei für seine Auslöschung, erläuterte Love Dalén vom Schwedisches Naturkundemuseum. Um zu verstehen, warum die Art komplett ausgestorben ist, müssten Forscher noch genauer auf die letzten Plätze schauen, an denen Wollmammuts überlebten, ergänzte Ian Barnes von der Royal Holloway Universität London. Ein Rückzugsort war bis vor etwa 4000 Jahren die Wrangelinsel im Arktischen Ozean.
Andere Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Jagd auf Wollmammuts, die auch Wollhaarmammuts genannt werden, das Aussterben der Tiere verursacht oder zumindest dazu beigetragen hat.