Mammuts starben wegen Klimawandel und Menschen aus
Washington (dpa) - Die ersten Jäger könnten in Kombination mit einer leichten Klimaveränderung zum Aussterben der Mammuts in Nordamerika geführt haben. Diesen Schluss ziehen Forscher, die den Zahnschmelz der Urtiere analysiert haben.
Der Zahnschmelz lässt Rückschlüsse auf die Nahrungspflanzen und die Feuchtigkeit vor rund 11 000 Jahren zu. Das Team präsentiert seine Studie in den „Proceedings“ der US-amerikanischen Akademie der Wissenschaften.
Die Regenfälle könnten im betreffenden Zeitraum zwar möglicherweise geringfügig zurückgegangen sein. Eine große Dürre, die zuvor als ein Grund für das Aussterben der Mammuts betrachtet wurde, schließen die Forscher jedoch aus. Möglicherweise suchten die Tiere wie heutige Elefanten im Sommer die grünsten Teile des Landes auf. Auf diesen begrenzten Flächen wären sie eine leicht berechenbare Beute für Jäger gewesen, schließen Jessica Metcalfe von der Universität von Western Ontario in London (Kanada) und Kollegen.
Die amerikanischen Mammuts und andere nordamerikanische Großtiere starben vor etwa 11 000 Jahren aus. Aus der Zeit kurz zuvor gibt es gut gearbeitete, steinerne Pfeilspitzen, die die Ankunft der Menschen der sogenannten Clovis-Kultur anzeigen. Eine alte Speerspitze zwischen Mammut-Rippen zeigte kürzlich sogar, dass Menschen den großen Tieren schon vor etwa 13 000 Jahren nachstellten - weit vor der Clovis-Kultur.
Die Forscher hatten den Anteil bestimmter Atomsorten (Isotope) im Zahnschmelz von Mammutfunden im kalifornischen San-Pedro-Tal analysiert. Aus dem Gehalt einiger Sauerstoff-Isotope zogen sie Rückschlüsse auf ein warmes, relativ trockenes Klima. Es habe jedoch genügend Sommer-Regen für das Wachstum der Nahrungspflanzen gegeben. Um Rückschlüsse auf die Pflanzen zu ziehen, analysierten sie die Konzentration des Kohlenstoffatoms C14 im Zahnschmelz. Ihre Ergebnisse stellen die bisherige Theorie infrage, nach der eine lange Trockenheit zum Aussterben der Art beitrug.