Mechanisches Gepardenbaby - Schweizer bauen Roboterkatze
Lausanne (dpa) - Schweizer Forscher haben eine vierbeinige Roboterkatze gebaut, die so schnell läuft wie kein anderer Roboter ihrer Klasse. Der „Cheetah-cub“ (Geparden-Junges) getaufte Roboter legt in einer Sekunde fast seine siebenfache Körperlänge zurück.
Das berichtet das Team um Auke Ijspeert von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne. „Das macht den "Cheeteah-cub" zum schnellsten vierbeinigen Roboter unter 30 Kilogramm“, schreiben die Forscher auf ihrer Internetseite. Sie stellen ihre Entwicklung im Fachblatt „International Journal of Robotics Research“ vor.
Die künstliche Katze ist rund ein Kilogramm schwer und 20 Zentimeter lang. Ihre vier Beine sind exakt Katzenbeinen nachempfunden. Die jeweils drei Glieder haben dieselben Proportionen und Winkel zueinander wie bei einer Katze. Federn bilden die Sehnen, kleine Motoren - sogenannte Aktuatoren - ersetzen die Muskeln.
„Diese Gestalt und Struktur verleihen dem Roboter mechanische Eigenschaften, von denen auch Katzen profitieren“, erläuterte Alexander Sprowitz aus dem Team in einer Mitteilung seiner Schweizer Hochschule. „Das sind eine ausgeprägte Laufbegabung sowie Elastizität an den richtigen Stellen, um die Stabilität sicherzustellen.“
Mit ihrer Entwicklung wollen die Wissenschaftler vor allem die Erforschung der Biomechanik vierbeiniger Roboter vorantreiben, doch sie haben auch bereits Anwendungen im Blick. „Er ist noch im experimentellen Stadium“, erläuterte Ijspeert. „Aber auf lange Sicht ist das Ziel des "Cheetah-cub Robot", die Entwicklung schneller, wendiger, kleiner Maschinen zu ermöglichen, die zur Erkundung dienen können, zum Beispiel für Such- und Rettungseinsätze bei Naturkatastrophen.“
Ganz so wendig wie ihr natürliches Vorbild ist die Roboterkatze zwar noch nicht, und auch noch längst nicht so schnell: Je nach Gangart kommt der „Cheetah-cub“ maximal auf rund fünf Kilometer pro Stunde. Doch er verfüge über eine exzellente Selbststabilisierung, sei leicht, kompakt, robust und einfach aus breit verfügbaren Einzelteilen zusammenzusetzen, zählen die Forscher die Vorzüge auf. Schnurren kann die Roboterkatze allerdings nicht - sie hat noch nicht einmal einen Kopf.