Muttermilch bei Rhesusaffen an Geschlecht der Jungen angepasst
Chicago (dpa) - Mehr Zeit zum Toben: Männliche Rhesusäffchen werden von ihren Müttern offenbar seltener gesäugt - bekommen dann aber fetthaltigere Milch als weiblicher Nachwuchs.
Die Tiere hätten anscheinend „verschiedene biologische Rezepte“, sagte die Harvard-Forscherin Katie Hinde beim Jahrestreffen des weltgrößten Wissenschaftsverbands American Association for the Advancement of Science (AAAS) in Chicago.
Die Affen produzieren demnach für weibliche Jungen insgesamt mehr Muttermilch, die zudem einen höheren Calcium-Gehalt hat, während männlicher Nachwuchs Milch mit einem höheren Fett-Gehalt bekommt. Rhesusaffen bringen meist ein einzelnes Jungtier zur Welt.
Warum die Milch geschlechtsspezifisch ist, sei noch unklar, sagte Hinde. Der höhere Calcium-Gehalt könne beispielsweise einem schnelleren Knochenwachstum der weiblichen Rhesusaffen zugutekommen. Männliche Jungtiere werden dem Anschein nach seltener gesäugt und verbringen mehr Zeit spielend mit ihren Gefährten - die fetthaltigere Milch könnte sie da länger satt halten.
Beim Jahrestreffen des Verbands AAAS diskutieren seit Donnerstag rund 6500 Wissenschaftler aus aller Welt über ihre Forschungen und stellen neue Ergebnisse vor. Der zum 180. Mal stattfindende Kongress steht in diesem Jahr unter dem Motto „Globalen Herausforderungen begegnen: Entdeckungen und Innovation“. Der Wissenschaftsverband AAAS mit Sitz in Washington gibt unter anderem das Fachjournal „Science“ heraus.