Nasa-Sonde knipste erste Fotos im Merkur-Orbit

Washington (dpa) - Es sind schon jetzt historische Aufnahmen: Die US-Sonde „Messenger“ hat ihre ersten Fotos in der Umlaufbahn des Planeten Merkur geschossen und zur Erde gefunkt.

Wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte, wurden die Bilder am Dienstag um 11.20 Uhr MESZ gemacht, als sich die „Messenger“ gerade über dem Südpol des Merkurs befand. Auf den Fotos seien auch Teile des Planeten zu sehen, die nie zuvor von einem Raumgefährt aus sichtbar gewesen seien.

Die allererste Aufnahme zeigt beispielsweise den Krater „Debussy“ mit einem Durchmesser von rund 80 Kilometern. Bis Mittwochabend deutscher Zeit wollte die Nasa weitere Bilder veröffentlichen - es lägen bereits Hunderte vor.

Die 446 Millionen Dollar (316 Millionen Euro) teure Sonde soll den innersten und kleinsten Planeten unseres Sonnensystems 12 Monate lang studieren und dabei rund 75 000 Fotografien zur Erde senden. Die elliptische Umlaufbahn bringt „Messenger“ bis zu 200 Kilometer nahe an Merkur heran, zu anderen Zeitpunkten ist sie wiederum mehr als 15 000 Kilometer entfernt.

Die Sonde war sechseinhalb Jahre unterwegs, ehe sie am 17. März in den Merkur-Orbit eintrat. Schon bei Vorbeiflügen an dem Planeten hatte „Messenger“ einen großen Teil der Oberfläche kartographiert und viele atemberaubende Bilder zur Erde geschickt. Es waren die ersten detaillierteren Informationen über Merkur, seit die Nasa-Sonde „Mariner 10“ 1974 und 1975 den Planeten passiert hatte.