Preis für Forschung ohne Tierversuche
Freiburg/Konstanz (dpa) - Für neue Forschungsmethoden ohne Tierversuche werden in diesem Jahr zwei Wissenschaftler aus Freiburg und Konstanz ausgezeichnet. Sie erhalten den Forschungspreis „Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch“.
Der mit 25 000 Euro dotierte Preis würdigt Elisabeth Schültke von der Universitätsklinik Freiburg und Marcel Leist, der an der Universität Konstanz lehrt. Das teilte das Landwirtschaftsministerium am Montag in Stuttgart mit.
Die Neurologin Schültke habe mit einer Arbeitsgruppe aus dem italienischen Triest eine Methode entwickelt, Zellen mit Gold-Nanopartikeln zu markieren. Diese „Gold-Zellen“ könnten mit Hilfe spezieller Röntgenaufnahmen in den Tieren beobachtet werden - ohne dass die Tiere dafür sterben müssen. Gerade in der Neurologie könne dieses Verfahren helfen, bessere Therapien für Alzheimer- oder Parkinson-Kranke zu finden - „und die Zahl der Versuchstiere deutlich reduzieren“, begründete das Ministerium die Auszeichnung für die Wissenschaftlerin.
Professor Leist beschäftigt sich mit der Forschung an menschlichen Zellen. Der Lehrstuhlinhaber von der Universität Konstanz fand ein Verfahren, menschliche Nervenzellen auf genetische oder durch Gift verursachte Veränderungen und Schädigungen hin zu untersuchen. Die neue Methode könne künftig zahlreiche Tierversuche ersetzen und gerade in der Pharmaentwicklung ein wichtiges Werkzeug werden.