Sprunghafter Zwerg Roboter schafft meterhohe Sätze in rascher Folge
Berkeley (dpa) - Mini-Roboter „Salto“ erinnert entfernt an eine Heuschrecke mit nur einem Bein - das aber hat immense Sprungkraft.
„Saltos“ vertikale Sprungbeweglichkeit liege bei 1,75 Metern pro Sekunde, das seien vier Zentimeter mehr als beim Ochsenfrosch, berichten die Entwickler von der University of California (Berkeley) im Fachjournal „Science Robotics“.
Als Sprungbeweglichkeit bezeichnen die Forscher die Gesamtsumme der Höhen aller in einem bestimmten Zeitraum theoretisch möglichen Sprünge. Bei einem Tier, das in einer Sekunde maximal drei Mal etwa 20 Zentimeter hoch springen kann, wären das zum Beispiel 60 Zentimeter. „Ein neues Maß für die vertikale Beweglichkeit zu finden, war der Schlüssel für „Saltos“ Design. Damit konnten wir Tiere nach ihrer Sprungkraft einordnen und eine Spezies zur Inspiration ausfindig machen“, erklärt Hauptautor Duncan Haldane.
Vorbild aus dem Tierreich wurde das Buschbaby (Galago). Diese kleinen nachtaktiven Primaten haben eine immense Sprungkraft - innerhalb von vier Sekunden können sie mit insgesamt fünf Sprüngen eine kombinierte Gesamthöhe von etwa 8,5 Metern erreichen. Dazu nutzen sie nicht nur ihre Muskeln, sondern auch Energie, die sie in ihren Sehnen speichern.
„Salto“, 100 Gramm leicht und 26 Zentimeter groß, erreiche immerhin 78 Prozent der Sprungbeweglichkeit eines Buschbabys (2,24 Meter), schreiben die Forscher. Nach einem Sprung muss sein Mechanismus nicht aufgezogen oder aufgeladen werden, er ist direkt bereit zum nächsten Satz. Die Wissenschaftler hoffen, dass solche Roboter eines Tages in unwegsamem Gelände bei Bergungs- und Rettungsmissionen helfen könnten.
Der Mini-Roboter mit der größten Höhe eines einzelnen Sprungs ist „Salto“ nicht: Dieser Rekord werde derzeit von der nur etwa zehn Zentimeter langen Roboter-Heuschrecke „TAUB“ gehalten, die 3,2 Meter hoch springen könne, hieß es. „Salto“ schafft nur etwa einen Meter.