Rückgang der Biodiversität Studie warnt vor Abnahme der biologischen Vielfalt

Medellín (dpa) - Das weltweite Phänomen der Abnahme von biologischer Vielfalt gefährdet das Fortbestehen der Menschheit. Dies geht aus einer Studie hervor, die bei der sechsten Plenarsitzung des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) in Medellín (Kolumbien) am Freitag veröffentlicht wurde.

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Sie umfasst vier Regionalberichte über Amerika, Asien/Pazifik, Afrika sowie Europa/Zentralasien. Biodiversität und Natur seien das Fundament für Nahrung, sauberes Wasser und Energie, so der IPBES-Vorsitzende Robert Watson. „Sie sind nicht nur unsere Überlebensgrundlage, sondern auch Herzstück unserer Kulturen, Identitäten und unserer Lebensfreude.“

Günter Mitlacher, Direktor für Internationale Biodiversitätspolitik bei der Naturschutzorganisation WWF, bezeichnete die Gefährdung der Biodiversität als „eine zutiefst menschliche Katastrophe“.

Drei Jahre lang erarbeiteten mehr als 550 internationale Experten aus mehr als 100 Ländern den Report. Demnach seien unter anderem die Überbevölkerung, die Verschmutzung von Wasser, Luft und Boden, sowie der Klimawandel verantwortlich für den stetigen Verlust an Biodiversität.

„Auf Grund des Klimawandels könnte bis 2100 mehr als die Hälfte der afrikanischen Vögel- und Säugetierarten verschwinden“, warnte Emma Archer, Mitvorsitzende der afrikanischen Bewertungskommission. In der Asien-Pazifik-Region werden laut Vorhersage der Studie bis 2050 rund 90 Prozent der Korallenbestände stark zersetzt sein.

Der Weltbiodiversitätsrat ist ein zwischenstaatliches Gremium mit mehr als 120 Mitgliedsstaaten. Mit dem Ziel, objektive wissenschaftliche Bewertungen zu Biodiversität und Ökosystemen bereitzustellen, wurde er 2012 von verschiedenen Regierungen ins Leben gerufen. Die achttägige Plenarsitzung endet am Samstag.