Wieder Pech für „Discovery: Astronaut hat Fahrradunfall
Washington (dpa) - Schon wieder Pech für „Discovery“: Jetzt kann Shuttle-Astronaut Tim Kopra (47) wegen eines Fahrradunfalls nicht mitfliegen. Gut fünf Wochen vor dem Start zur Internationalen Raumstation ISS muss die Nasa den Unglücksraben durch den Stand-By-Astronauten Stephen Bowen (46) ersetzen.
Zugleich gab die US-Raumfahrtbehörde Nasa am Donnerstag bekannt, dass der letzte Start der betagten Shuttle-Flotte für den 28. Juni geplant sei. Dann solle die „Atlantis“ in ihrer letzten Mission zur ISS aufbrechen.
„Tim geht es gut, und wir erwarten, dass er wieder voll genesen wird“, meinte Astronautensprecherin Peggy Whitson. Aber mit dem Shuttleflug, der am 24. Februar losgehen soll, wird es erst mal nichts.
Der Fahrradunfall ist nicht der erste Rückschlag für „Discovery“: Eigentlich sollte die Mission schon im Oktober losgehen, doch dann reihte sich eine Pannenserie an die andere. Immer wieder war es der Tank, der Probleme machte. Feinste Risse führten dazu, dass ein Start nach dem anderen verschoben werden musste.
Eine Chance allerdings hat Pechvogel Kopra noch: „Wenn der Start aus unbekannten Gründen nochmals erheblich verschoben werden sollte, ist es möglich, dass Tim doch noch dabei ist“, meint Whitson. Was für Verletzungen Kopra genau bei seinem Fahrradsturz erlitten hat, wollte die Nasa allerdings nicht mitteilen. Es hieß lediglich, der Unfall sei vor ein paar Tagen passiert.
Zwar mussten in der Vergangenheit schon des Öfteren Astronauten vor dem Start durch andere ersetzt werden - aber noch niemals derart kurz vor dem Abheben einer Raumfähre. „Das ist eine einzigartige Situation für uns“, kommentierte Nasa-Top-Manager Bill Gerstenmaier. Es sei aber kein echtes Problem: Vor jedem Start stehe eine Ersatzmannschaft zum Einspringen bereit.
Der „Discovery“-Flug ist die drittletzte Missionen der altersschwachen Shuttles, die nach über einem Vierteljahrhundert im Dienst ausgemustert werden. Für April ist noch ein Start der „Endeavour“ geplant, im Juni soll dann noch mal „Atlantis“ fliegen.
Eigentlich hätte bereits im vergangen Jahr der letzte Shuttle-Einsatz sein sollen - doch eine Panne nach der anderen verzögerte das Ende immer wieder.