Zahnärzte wollen Beweise bei häuslicher Gewalt sichern

Düsseldorf (dpa) - Zahnärzte wollen Opfern häuslicher Gewalt gezielter helfen. Bei den Patienten werde man genauer auf Spuren von Gewalteinwirkung achten und alle Auffälligkeiten in einem Befund dokumentieren, der vor Gericht als Beweismittel verwertbar sei.

Das kündigten die Zahnärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe gemeinsam mit NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) am Donnerstag in Düsseldorf an.

Mehr als 60 Prozent der Verletzungen nach Misshandlungen vor allem von Frauen und Kindern in den eigenen vier Wänden ließen sich im Bereich von Mund, Kiefer oder Gesicht diagnostizieren. Steffens zufolge gab es 2010 in NRW rund 23 000 Strafanzeigen nach häuslicher Gewalt.