Wo Hasen nichts zu sagen haben - Ostern rund um den Globus
Berlin (dpa/tmn) - Bilby statt Osterhase, Eierrollen statt Eiersuchen. Ostern wird weltweit unterschiedlich gefeiert. Ob ganz weit weg in Australien oder im Nachbarland Polen - ungewöhnliche Traditionen können Urlauber vielerorts erleben.
Australien: Im Supermarkt müssen sich Urlauber Down Under zu Ostern auf eine Überraschung einstellen - statt Schokoladenhasen gibt es die Leckereien dort in Form eines Bilbys, einem nachtaktiven Beuteltier. Hasen sind in Australien nämlich nicht sonderlich beliebt: Sie haben im australischen Ökosystem viel Unheil angerichtet, nachdem Siedler sie mitbrachten.
Brasilien: Während der Semana Santa (Heilige Woche), die Palmsonntag beginnt und am Ostersonntag endet, locken in Brasilien zahlreiche Open-Air-Veranstaltungen. Dort wird das Leiden Christi nachgestellt - vom letzten Abendmahl bis zur Auferstehung. Nach Angaben der Tourismusagentur von Brasilien findet in Nova Jerusalem im Bundesstaat Pernambuco eines der größten Events statt. Eine traditionelle katholische Prozession können Urlauber in Goiás Velho erleben. Die Procissão do Fogaréu beginnt immer am Karfreitag um Mitternacht.
Polen: In dem östlichen Nachbarland kann es am Ostermontag nass werden, ganz unabhängig vom Wetter. Beim Śmigus-dyngus bespritzen sich junge Polen - vorzugsweise die Jungs die Mädchen - mit Wasser. Der Brauch geht auf altslawische Traditionen zurück und war ursprünglich ein Reinigungsritual zum Frühjahrsbeginn, so das polnische Fremdenverkehrsamt. Weniger feuchtfröhlich, sondern eher andächtig geht es an den anderen Tagen um Ostern zu. Zum Gottesdienst am Samstag lassen Polen Körbe unter anderem mit Brot, Butter, Salz und Meerrettich segnen. Die Zutaten gibt es zum Frühstück am Ostersonntag.
Schweden: Im Norden treiben zu Ostern die Hexen ihr Unwesen - allerdings eine recht niedliche Version von ihnen. Mit Schürzen, Kopftüchern und aufgemalten Sommersprossen verkleiden sich Kinder in Schweden als påskkärringar (Osterweiber) und ziehen von Haus zu Haus, um selbstgemalte Osterkarten zu verteilen. Nach Angaben von Visit Sweden ist es besonders in den ländlichen Gebieten gut, wenn Touristen Süßigkeiten für die umherziehenden Hexen bereithalten.
Spanien: In Spanien haben Prozessionen Tradition, in denen Bruderschaften vermummt mit spitzen Kapuzen durch die Stadt pilgern. Sie stellen Büßende wie in Zeiten der Inquisition dar, erklärt das Spanische Fremdenverkehrsamt. Die Kegelform der Kapuzen solle eine Annäherung an den Himmel symbolisieren. Solche Prozessionen können Reisende zum Beispiel in Sevilla, Málaga und Medina del Campo beobachten.
USA: In den Staaten stürzt sich jedes Jahr selbst der Präsident in die Osterfeierlichkeiten: Der Easter Egg Roll auf dem Rasen vor dem Weißen Haus hat Tradition. Dabei versuchen Kinder in einem Wettkampf, ein Ei mit einem Löffel so schnell wie möglich über einen Grasstrecke zu schieben. Das Event zieht jährlich Tausende Gäste an. Viele Städte in den USA feiern Ostern außerdem mit Paraden.