Wodjan Ali Seraj Abdulrahim Shaherkani: Die Vorreiterin
Wodjan Ali Seraj Abdulrahim Shaherkanis olympisches Debüt dauerte gerade einmal 80 Sekunden. Und dennoch war es historisch. Die 16-jährige Judoka war die erste weibliche Athletin, die aus Saudi-Arabien zu den Olympischen Spielen entsandt wurde.
Anstelle des traditionellem Schleiers (Hidschab) trug sie beim Wettkampf eine schwarze Kopfbedeckung, die an eine Badekappe erinnerte. Nach nicht einmal zwei Minuten war der Kampf gegen ihre Gegnerin aus Puerto Rico verloren.
„Ich war so nervös. Ich stand noch nie vor einer solchen Menschenmenge“, sagte die 16-Jährige. Es war das Symbol, das zählte — und das dürfte Wirkung weit über diesen Tag hinaus haben.
Die Empörung der Sittenwächter in der Heimat war trotzdem riesengroß. Frauensport gilt dort als schamlos, und ohne Begleitung eines männlichen Familienmitglieds dürfen Frauen eigentlich nicht verreisen.
In London steht der 16-Jährigen ihr Vater zur Seite. Er stand kurz davor, seiner Tochter die Teilnahme zu verbieten, weil der Internationale Judoverband Kopftücher zuvor kategorisch verboten hatte. Red