Wolf-Dieter Ahlenfelder: Der Schiri
Wolf-Dieter Ahlenfelder ist eine lebende Fußball-Legende. Das ist besonders, weil der gelernte Mineralölkaufmann aus Oberhausen, der heute seinen 70. Geburtstag feiert, kein Spieler war, sondern ein Schiedsrichter.
Und was für einer. Zwischen 1975 und 1988 war der „Flötenkasten“ 106 Bundesligaspiele lang sein Werkzeug. In der Saison 1983/84 ehrte ihn der DFB mit der Goldenen Pfeife als besten deutschen Referee.
Sein bekanntester Pfiff war der zur Halbzeit zwischen Werder Bremen und Hannover 96 im November 1975 — nach 32 Minuten. Später erklärte der rotwangige Mann mit Ruhrpott-Schnauze und Pils-Bäuchlein sein mangelndes Zeitmanagement damit, dass er zum Mittagessen eben ein Bier und einen Malteser genommen habe. Diese Kombination ging in Bremen als „Ahlenfelder“ in die Getränkekarte ein.
„Wenn ich sage, dass ich vor Bundesliga-Spielen Wasser und Fanta getrunken habe, dann wäre das eine Lüge“, sagte der Schiri. Oder: „Aus einem Bier sind irgendwann drei und dann sechs geworden, dabei hatte das mit Alkohol überhaupt nichts zu tun.“
Schlagfertig war Ahlenfelder immer. Als Paul Breitner ihn anschnauzte: „Ahlenfelder, du pfeifst wie ein Arsch.“ Sagte der knochentrocken: „Breitner, kann es sein, dass du spielst wie ein Arsch?“ rema