Wundersame Rettung: Schwede überlebt zwei Monate in zugeschneitem Auto
Seit dem 19. Dezember war ein 44 Jahre alter Schwede in seinem Auto abseits einer Landstraße nahe der Stadt Umeå eingeschneit. Ernährt hat er sich in der Zeit nur von Schnee. Jetzt wurde er von Schneemobilfahrern gefunden und aus seinem eisigen Gefängnis befreit.
Umeå. Der Zustand des Mannes, der am Freitag im nordschwedischen Umeå nach zwei Monaten in einem komplett zugeschneiten Auto aufgefunden wurde, hat sich stabilisiert. Er sei wach und ansprechbar, wie ein Sprecher des Universitätskrankenhauses in Umeå laut der Zeitung Västerbottens-Kuriren am Montag mitteilte. Dort wird der abgemagerte und unterkühlte 44-Jährige auf der Intensivstation behandelt.
Polizisten, die auf einer Schneemobiltour waren, hatten das Auto am Freitag nahe der Landstraße E4 zwischen Umeå und Sävar entdeckt. Es war bis zum Dach eingeschneit. Zunächst hatten die Männer den Wagen für ein Unfallwrack gehalten. Bei näherem Hinsehen erkannten sie einen Mann in einem Schlafsack auf der Rückbank und verständigten die Rettungskräfte. Die befreiten den völlig ausgemergelten 44-Jährigen aus seinem frostigen Gefängnis - das Auto war von innen völlig vereist, wie ein Foto im Västerbottens-Kuriren zeigt.
Der Gerettete konnte verständlich machen, dass er sich seit dem 19. Dezember in dem Auto aufgehalten und sich ausschließlich von Schnee ernährt habe. Vermisst worden sei er nicht, da er keine Angehörigen habe.
Die Polizei hält die unglaublich klingende Geschichte des Mannes für wahr. "Es gibt viele Umstände, die darauf hindeuten, dass er wirklich zwei Monate lang in dem Wagen lag", sagte Polizeikommissar Ebbe Nyberg. So seien rund um das Auto keine Reifen- oder Fußspuren in der mehr als einen Meter hohen Schneedecke gefunden worden. Angesichts der Temperaturen von bis zu minus 30 Grad in der nordschwedischen Region Västerbotten sei es ein Wunder, dass der Mann noch lebe, sagte Nyberg weiter. Neben der Tatsache, dass er genügend Flüssigkeit hat zu sich nehmen können, hat er vermutlich auch deswegen überlebt, weil er die ganze Zeit bei Bewusstsein war.
Warum der Mann aus Örebro anderthalb Kilometer von der viel befahrenen E4 entfernt mit seinem Wagen gestrandet war, ist noch unklar.