„Xaver“ wütet mit gewaltiger Kraft
Ausnahmezustand im Norden. Küste rüstet sich für weitere Sturmflut. Bahnstrecke in NRW komplett lahmgelegt.
Düsseldorf. Mit gefährlichen Böen, Sturmfluten und Schnee im Gefolge ist der Orkan „Xaver“ über Deutschland hereingebrochen. Er gilt als einer der schwersten Stürme seit Jahrzehnten und legte das Leben von Millionen Menschen lahm. Das Orkantief erreichte gestern Mittag die deutsche Nordseeküste und wütete mit Böen von bis zu 174 Stundenkilometern. Die Inseln und Halligen vor Schleswig-Holsteins Küste waren vom Festland abgeschnitten. In der Nacht zu Freitag wurde eine schwere Sturmflut erwartet. Bis Freitag Abend sollten weitere folgen. In Hamburg werden am Freitag die höchsten Wasserstände der Elbe erwartet: Die Innenbehörde rechnet mit überfluteten Straßen.
Am Hamburger Flughafen wurde der Betrieb komplett eingestellt. Auch an den Flughäfen in Düsseldorf und Köln/Bonn gab es Ausfälle. Die Bahn stellte alle Fernverbindungen in und durch Schleswig-Holstein ein. Das Bundesverkehrsministerium aktivierte vorsorglich sein Katastrophen-Lagezentrum. Es riet Bürgern, Reisen mit Auto oder Bahn bis Sonntag „auf das unbedingt Notwendige“zu beschränken.
Auch in NRW sorgte „Xaver“ am Abend für erste Störungen im Bahnverkehr. Wegen umgestürzter Bäume wurde die Strecke zwischen Dortmund und Emmerich in beiden Richtungen gesperrt. Ausläufer des Orkans erreichten NRW mit Böen von bis zu 105 Stundenkilometern. „Xaver“ brachte auch Großbritannien und Skandinavien katastrophale Zustände. Mindestens zwei Menschen starben.