Yasuo Fukuda: Die graue Eminenz
Japans Ministerpräsident ist derzeit Gastgeber des G8-Gipfels.
Yasuo Fukuda gilt unter seinen Landsleuten als graue Eminenz und begnadeter Strippenzieher. Japans Ministerpräsident, derzeit Gastgeber des G8-Gipfels, gehört seit fast einem halben Jahrhundert zum Führungspersonal der in dieser Zeit pausenlos regierenden Liberaldemokratischen Partei.
Der jetzt 71-jährige Fukuda bekleidete diverse Minister- und Parteiämter, war Regierungssprecher und Generalsekretär. Was immer er aber war, sein wichtigstes Pfund blieb sein Vater: In den 70er Jahren führte Takeo Fukuda als Ministerpräsident Japan sehr erfolgreich.
Diese Herkunft wie auch das gesetzte Alter verschaffen Yasuo Fukuda in der hierarchisch gegliederten japanischen Gesellschaft einen enormen Vertrauensvorschuss.
Fukuda hatte im Oktober 2007 die Nachfolge des unbeliebten Premiers Shinzo Abe angetreten. Sein Ziel war, die durch Korruptionsaffären geschwächte Regierungspartei wieder in ruhiges Fahrwasser zu führen und das durch nationalistische Töne Abes belastete Verhältnis zu China zu normalisieren.
Seither fährt Japan gegenüber China einen Kurs des Ausgleichs. Konsequent kündigte Fukuda jetzt auch seinen Besuch der Eröffnungsfeier bei den Spielen in Peking an.