Duisburg: Fernzug verursacht bundesweite Störung
Einen halben Kilometer vor dem Duisburger Hauptbahnhof riss ein Zug die Oberleitung herunter. Mehr als 100 Züge in der Region waren von Verspätungen betroffen.
Duisburg (dpa). Ein Fernzug nach Sylt hat am Freitag in Duisburg eine bundesweite Störung des Bahnverkehrs ausgelöst. Der voll besetzte Zug habe einen halben Kilometer vor dem Duisburger Hauptbahnhof aus zunächst ungeklärter Ursache die Oberleitung auf etwa 100 Meter Länge heruntergerissen, sagte ein Bahnsprecher in Düsseldorf. "Es werden vermutlich mehrere 100 Züge betroffen sein und mehrere 10 000 Verspätungsminuten ansammeln."
Der Bahnverkehr sei bis in die Nachbarländer hinein betroffen und werde sich vermutlich erst in der Nacht wieder normalisieren. Es gebe noch keinen Überblick über die Zahl der ausgefallenen Verbindungen.
Weil rund 400 Passagiere auf offener Strecke aus dem Zug steigen mussten, war die wichtige Nord-Süd-Route der Bahn vorübergehend voll gesperrt worden. Die Passagiere, darunter viele Ferienreisende, seien mit Bussen und Taxen von der Unfallstelle zu ihren Ersatzzügen gebracht worden. Das Eisenbahn-Bundesamt habe begonnen, die Ursache des Unfalls zu ermitteln. Verletzt wurde niemand.
Der Intercity 2310, der von Frankfurt nach Westerland fahren sollte, hatte die Störung am Vormittag verursacht. Am Nachmittag wurde der Zug nach Köln abgeschleppt. Der Fernverkehr nach Süden musste über Wuppertal umgeleitet werden. Die Reparaturarbeiten an der Oberleitung würden vermutlich noch bis in die Nacht andauern.