„Zentis-Erpresser“ in Österreich erneut vor Gericht
Wien. Erst Marmelade, dann Feinkost-Salate und Schokoschnitten: Der in Deutschland bereits verurteilte „Zentis-Erpresser“ musste sich am Mittwochvormittag in Österreich für weitere Drohungen gegen Lebensmittelunternehmen verantworten.
Er könnte zu bis zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt werden.
Da der Mann gestanden hat, soll das Urteil noch am Mittwoch fallen. Der 28-jährige Student wollte laut Anklage im Herbst vergangenen Jahres von dem Feinkost-Produzenten Wojnar und dem Süßwarenhersteller Manner insgesamt 175 000 Euro erpressen. Dafür deponierte er in Tiroler Geschäften mit Farbe verunreinigte Produkte, die aber nicht gesundheitsschädlich waren.
Über eine ihm zur Verfügung gestellte Bankkarte kam ihm die Polizei auf die Schliche, seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Da er nicht sehr überlegt handelte, erhielt er in Österreichs Boulevardzeitungen den Titel „Österreichs dümmster Erpresser“. Kurz darauf wurde bekannt, dass der Mann zeitgleich auch den Tierfutter-Hersteller Animonda aus Osnabrück bedroht haben soll.
Die Tat in Österreich beging der Mann kurz vor seinem Haftantritt in Deutschland: Im Juli 2010 hatte ihn das Landgericht Aachen zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt, weil er von Zentis 500 000 Euro verlangt und mit vergifteter Marmelade gedroht hatte.
Seine Mutter hinterlegte 50 000 Euro Kaution, so dass der junge Mann erst einmal auf freiem Fuß blieb. Nach seiner ersten Gefängnisstrafe in Deutschland sei ihm einfach alles egal gewesen, deshalb habe er so versucht, zu Geld zu kommen, begründete sein Anwalt Rudolf Mayer gegenüber dem ORF den Rückfall.