Schimpansen lachen mit ihren Artgenossen
London (dpa) - „Ein Lächeln sagt mehr als tausend Worte“ - das wissen sogar Affen: Ähnlich dem Menschen setzen Schimpansen das Lachen gezielt in geselligen Situationen ein - etwa, um mit einem Spielkameraden warm zu werden.
Die Tiere „äffen“ dabei das Lachen des anderen nicht nur nach, sie geben ihm eine eigene soziale und emotionale Bedeutung, wie britische Wissenschaftler im Fachjournal „Emotion“ schreiben.
Affen, die noch nicht so lange in einer Gruppe leben, imitieren das Lachen ihrer Artgenossen häufiger, als Tiere, die sich bereits länger kennen. „Das hat mich am meisten überrascht“, sagte die Hauptautorin der Studie, Marina Davila-Ross von der Universität Portsmouth, laut einer Mitteilung ihrer Hochschule. Das illustriere die Bedeutung des Lachens für den gesellschaftlichen Zusammenhalt der Gruppe. So zeigte die Beobachtung auch, dass die gemeinsame Spielzeit der Affen wesentlich länger dauerte, wenn ein Schimpanse bei dem Lachen eines anderen mitlachte.
Wie der Mensch unterscheiden Affen demnach zwischen dem reagierenden und dem längeren spontanen Lachen. Das bei Affen neu entdeckte reagierende Lachen sei der Studie zufolge mit dem menschlichen Lachen in Gesprächen zu vergleichen, das die soziale Interaktion fördert. „Falsches Lachen“ sei hingegen nur dem Menschen möglich.
Das insgesamt sechsköpfige Forscherteam der Universität Portsmouth hat für seine Studie das Lachen von 59 Schimpansen gefilmt und analysiert, die in vier Gruppen in einem Tierschutzgebiet in Sambia zusammenleben. Zwei Gruppen bestehen bereits seit mehr als 14 Jahren, die anderen beiden erst seit weniger als fünf Jahren.