Bad Aibling Zugunglück: Blackboxen werden untersucht
Bad Aibling Die beiden in Oberbayern verunglückten Regionalzüge sind nach Angaben von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) vermutlich "mit sehr hoher Geschwindigkeit aufeinandergeprallt".
Die Unfallstrecke liege in einer Kurve, so dass die beiden Zugführer vermutlich vorher keinen Sichtkontakt hatten und "weitestgehend ungebremst" zusammenstießen, sagte Dobrindt am Dienstag bei einer Pressekonferenz zu dem Unglück in Bad Aibling.
Auf der Strecke sei eine Geschwindigkeit von bis zu hundert Stundenkilometern möglich, sagte Dobrindt weiter. Derzeit würden mit Hochdruck die in den Zügen befindlichen Blackboxen ausgewertet. Zwei Blackboxen seien bereits gesichert, eine weitere befinde sich noch in einem verkeilten Zugteil. Die Ergebnisse aus diesen Aufzeichnungsgeräten müssten abgewartet werden, bevor feststehe, ob es sich "um ein technisches Problem oder menschliches Versagen" gehandelt habe, sagte Dobrindt. Nach Angaben des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU) hätten sich die Züge fahrplanmäßig in dem Ort Kolbermoor begegnen sollen. "Warum es eine Abweichung vom Fahrplan gab, muss jetzt ermittelt werden", sagte er.
Bei dem Unglück am frühen Dienstagmorgen starben nach Polizeiangaben neun Menschen, knapp hundert weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Nach Angaben eines Polizeisprechers waren die beiden Regionalzüge mit etwa 150 Fahrgästen besetzt. Aufgrund der Faschingsferien am Dienstag in Bayern waren weniger Menschen mit der Bahn unterwegs als an normalen Werktagen, wie der Sprecher weiter sagte. (dpa)