Zusammenstöße bei Rechten-Demo: Polizei kritisiert Gegendemonstranten

Die Dortmunder Polizei ermittelt nach Ausschreitungen am Rande einer rechtsextremen Demo in zehn Strafverfahren. Gegendemonstranten werten die Blockaden als gelungen.

Am Sonntag hatte es auf einer Demo von der Partei "Die Rechte" in Dortmund gegeben.

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Dortmund (dpa) - Nach Ausschreitungen bei einer Demonstration der rechtsextremen Partei „Die Rechte“ am Sonntagabend hat die Dortmunder Polizei mehrere Strafverfahren eingeleitet. Sie richten sich gegen drei Rechtsextreme und sieben Gegendemonstranten. Bei Angriffen von Linksautonomen auf Einsatzkräfte und Rechtsextreme seien sowohl ein Polizist als auch ein Gegendemonstrant verletzt worden, sagte Oliver Peiler, Pressesprecher der Polizei Dortmund.

Bei dem Versuch, Polizeisperren zu durchbrechen, hätten „Straftäter aus dem linksextremistischen Bereich“ Polizeibeamte mit Pflastersteinen, Flaschen und Pyrotechnik beworfen. Polizeipräsident Gregor Lange sagte: „Die Gewalttäter von gestern haben unserer Stadt und dem Kampf gegen Rechts einen Bärendienst erwiesen.“

Iris Bernert-Leushacke, Sprecherin des „BlockaDo“-Bündnisses, das zu Gegendemonstrationen aufgerufen hatte, zeigte sich in einer Mitteilung gleichwohl zufrieden: Blockaden seien „ein wirksames und legitimes Mittel gegen Naziaufmärsche“.

Ursprünglich hatte die Partei „Die Rechte“ nach Angaben des Sprechers geplant, vor dem Wohnhaus des Dortmunder Oberbürgermeisters Ullrich Sierau (SPD) und zwei weiteren Privatadressen zu demonstrieren. Das war jedoch von Polizeipräsident Gregor Lange untersagt worden. Stattdessen hielt die Partei in der Stadt zwei Kundgebungen ab. Zunächst nahmen daran 60 Anhänger teil. An der Gegendemonstration beteiligten sich bis zu 300 Menschen.