Zusatznamen haben bei NRW-Gemeinden Konjunktur
Mittlerweile haben 29 Orte einen charakteristischen Beinamen beantragt. Doch nicht alle sind erlaubt.
Düsseldorf. Klingenstadt Solingen, Blütenstadt Leichlingen, Erkrath — Fundort des Neandertalers: Offizielle Zusatznamen ernten bei NRW-Kommunen immer mehr Zuspruch. Die Zahl ist nun auf 29 gestiegen. Vor zwei Jahren war die Gemeindeordnung geändert worden. Sie erlaubt Städten, Gemeinden und Kreisen seither einen charakteristischen Beinamen auf den Ortsschildern. „Das ist gut angenommen worden“, sagte Vera Clement, Sprecherin des NRW-Innenministeriums. So in der „Schloss-Stadt Hückeswagen“ oder in „Radevormwald — Stadt auf der Höhe“.
Nur einmal sei ein Vorschlag moniert worden: Harsewinkel (Kreis Gütersloh) wollte sich mit Blick auf einen großen örtlichen Hersteller „Mähdrescherstadt Europas“ nennen, was dem Ministerium etwas überzogen schien. Jetzt heißt es „Harsewinkel: Die Mähdrescherstadt“. Weitere Anträge lägen erst einmal nicht vor.
Im ersten Jahr nach der Neuregelung in 2011 hatten sich 22 Städte in Nordrhein-Westfalen einen Beinamen gegeben. Insgesamt hätten vor allem kleinere Städte von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, darunter zum Beispiel die „Sport- und Freizeitgemeinde Grefrath“ am Niederrhein, sagte Clement.
Dass sich mit Ausnahme von Solingen und der „Universitätsstadt Siegen“ fast ausschließich kleinere und mittelgroße Kommunen auf der Liste der Beinamen finden, sei nur logisch. „Große Städte müssen sich nicht so erklären“, sagte Clement.
Anstelle des Beinamens haben sich viele Städte einen Marketing-Spruch gegeben. Der muss aber nicht beim Land angemeldet werden. Red