Volltreffer Zwei Kollegen aus Berlin gewinnen 42-Millionen-Jackpot
Helsinki/Berlin (dpa) - Einer blieb am Mittwoch bei der Arbeit, der andere meldete sich bei der Lottogesellschaft: Zwei Firmenkollegen aus Berlin haben den 42-Millionen-Eurojackpot geknackt.
„Die Männer sind in ihren Vierzigern und arbeiten in Berlin-Neukölln bei demselben Unternehmen“, gab Lutz Trabalski von Lotto Berlin am Mittwoch bekannt.
Die zwei hätten am vergangenen Freitag aus dem Fernsehen erfahren, dass der Eurojackpot nach Berlin-Neukölln gegangen ist und dann die Zahlen überprüft.
Die beiden würden jede Woche gemeinsam tippen, erzählte Trabalski weiter. Die Sieger steigerten ihre Chancen beim Eurojackpot dadurch, dass sie gleich neun Tipps abgaben. 18,50 Euro haben sie dafür ausgegeben. Auf der Wunschliste ganz oben stehe bei beiden Männern nun ein Auto, erklärte Trabalski.
Mehrere Tage ließen die beiden sich Zeit, bis sie sich bei Lotto Berlin meldeten. „Ich war sehr überrascht, wie ruhig und gefasst er war“, sagte Trabalski über den Gewinner, der bei ihm erschien. Die Zahlen 15 - 23 - 28 - 33 - 36 und die Euro-Zahlen 4 und 7 hatten den beiden Glück gebracht. Das Geld in Höhe von 42 670 719 Euro und 30 Cent bekommen sie steuerfrei.
Wer mehr als 500 000 Euro gewinnt, wird bei Lotto von einem sogenannten Großgewinner-Betreuer empfangen. In Berlin ist das Trabalski. Er prüft zunächst die Spielquittung und stellt sicher, dass sie keine Fälschung ist. Dann stellt er eine Gewinnbescheinigung aus - die braucht der Gewinner fürs Finanzamt.
Es folgen praktische Fragen. Eine lautet: Auf welches Konto soll der Gewinn? „Im Normalfall ist es nicht die cleverste Idee, das Geld auf das Girokonto zu überweisen“, erklärte Trabalski. Wohne jemand in einem Dorf und auf dem Konto des Gewinners bei der ortsansässigen Bank kämen auf einmal mehrere Millionen an, könne er sich nicht darauf verlassen, dass das Bankgeheimnis gewahrt bleibe. Er rät dazu, das Geld erst einmal bei einer großen Bank zu parken.
Daran anschließend gibt er praktische Tipps. Trabalski empfiehlt etwa, nur dem Partner vom Gewinn zu erzählen. Vor dem lasse er sich meist ohnehin nicht verheimlichen. Schon minderjährige Kinder sollten dagegen außen vor bleiben. „Ein Lotto-Gewinn ist selbst für Erwachsene nicht leicht zu verdauen, Kinder sind damit völlig überfordert“, sagte er. Er hatte schon Lotto-Gewinner, deren Kinder nach dem Gewinn in der Schule keinen Finger mehr rühren wollten. Andere hatten mit dem Gewinn in der Klasse angegeben - danach fürchteten sich die Eltern vor Erpressung und Kindesentführung.
Trabalski empfiehlt den Gewinnern außerdem, erst einmal im gewohnten Umfeld zu bleiben und vor allem den Job zu behalten. Die meisten Glückspilze stünden fest im Leben. Die Arbeit gebe Struktur und biete soziale Kontakte. „In dem Moment, wo ich mich aus dem Job rausbeame, gerät oft alles ins Rutschen“, erzählte er. Die Gedanken kreisten dann oft nur noch um den Gewinn. Dann sei es eine Frage des Charakters, „ob man abdreht“.
„Man muss sich Lotto-Gewinner nicht unbedingt als glückliche Menschen vorstellen“, sagte Trabalski abschließend. Lotto-Gewinner hätten Glück gehabt, aber ob sie dadurch glücklich würden, liege in ihrer Hand. „Viele Menschen sind trotz aller Sorgen sehr glücklich, so wie sie leben“, sagte er. Der Gewinn bringe eine Reihe neuer Sorgen mit sich. Und viele schliefen nach so einem Gewinn nicht gerade ruhiger.